Roy Courtnay ist ein Trickbetrüger, wie er im Buche steht: Selbst als er langsam in die Jahre kommt, kann er nicht aus seiner Haut. Seine neuste Spezialität sind die einsamen Herzen auf den diversen Online-Portalen, wo ihm mit der wohlhabenden Witwe Betty anscheinend gerade ein ganz besonders dicker Fisch ins Netz gegangen ist. Nur eine einzige Sache hat er dabei nicht bedacht, nämlich dass er sich ernsthaft in sein potenzielles Opfer verlieben würde... Quelle: Verleih
Genre | Drama |
Jahr | 2019 |
Land | USA |
Länge | 110 Minuten |
Filmstart | Do, 28.11.2019 |
Darsteller | Helen Mirren, Ian McKellen, Russell Tovey, Jóhannes Haukur Jóhannesson, Jim Carter |
Regie | Bill Condon |
Drehbuch | Jeffrey Hatcher, Nicholas Searle |
Originaltitel | The Good Liar |
Fr, 06.12.2019 von 8martinEin guter LügnerDie meisten Rezensenten dieses Films reden fast ausschließlich von dem älteren Trickbetrüger Roy (Ian McKellen), der Betty, einer älteren, wohlhabenden Dame (Helen Mirren) ihr Vermögen abjagt. Das stimmt zwar, aber übersieht den Kern des Dramas. Dass Helen Mirren niemand ist, der sich über den Tisch ziehen lässt, weiß man spätestens seit der ‘Offenen Rechnung‘. Doch dass sie so auf Roys Vorhaben eingeht und dann am Ende grandios triumphiert war schon überraschend. Neben der Tatsache des Wieso? Und gerade das verleiht dem Film von Bill Condon seine Tiefe. Alles läuft in der ersten Hälfte nach Roys Plan, der die Millionen auf sein Konto schaufelt. Es wird ein gemeinsames werden, was beide Partner befürworten. Sein Kumpel Vincent (Jim-DowntonAbbey-Carter) geht ihm dabei zuverlässig zur Finanzhand, bis er die Seite wechselt. Man könnte Verdacht schöpfen, wenn man Steven (Russell Tovey), den angeblichen Enkel von Betty, im Auge behält. Der schreibt angeblich an seiner Doktorarbeit über die berühmten Kriegsverbrecher der Nazis (Heß, Speer und Konsorten), die in Spandau einsaßen. Und jetzt stellt sich allmählich heraus, dass Roy und Betty ein gemeinsames Geheimnis teilen, das aber nur Betty erkannt und konsequent auf eine Lösung zusteuert. Es geht zurück bis zum Ende des 2. Weltkrieges. Kleinere Aufklärer rauschen unbeachtet vorbei: Roy, der kein Deutsch kann, liest den Spiegel. Und warum schneidet ihm Betty die Haare? Am Ende ist Roy ein guter Lügner, der nur noch von Betty übertroffen wird, die mit viel mehr Weitblick und Umsicht den ahnungslosen Roy umgarnt und erledigt: nach einem Schlaganfall sitzt er wie ein Häufchen Elend sabbernd im Rollstuhl. Spätestens seit Roy einen Mord begangen hat, ahnen wir, dass der freundliche Herr kein Unschuldslamm ist. Betty genieß ihre Rache: mit dem Tablet in der Hand, das den Zugang zum gemeinsamen Konto ermöglicht. Sie straft ihn mit einem Druck auf die minus 50.000 $ Taste, jedes Mal, wenn er lügt. Spannend gemacht! Ein hervorragender Plot mit grandiosen, facettenreichen Darstellern.War diese Bewertung hilfreich? |
Wo läuft "The Good Liar - Das alte Böse"?
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