Der alte Bienenzüchter Spyros fühlt seinen nahenden Tod. Er begibt sich auf eine Reise, um noch einmal alte Freunde, Bekannte und Verwandte zu besuchen. Auf dem Weg trifft er eine Anhalterin, mit der sich eine seltsame Beziehung entwickelt.
Genre | Melodram |
Jahr | 1986 |
Land | Griechenland, Frankreich, Italien |
Länge | 122 Minuten |
Filmstart | Fr, 18.12.1987 |
Darsteller | Marcello Mastroianni, Nadia Mourouzi, Serge Reggiani |
Regie | Theodoros Angelopoulos |
Drehbuch | Theodoros Angelopoulos, Tonino Guerra |
Originaltitel | O melissokomos |
Di, 24.04.2018 von 8martinDer Alte & das MädchenIn diesem Film von Theo Angelopoulos ist eine depressive Melancholie das Gestaltungsprinzip, die Schwermut bestimmt das Weltbild. Man fragt sich, ist das beim Bienenzüchter Spyros (Marcello Mastroianni) das Alter, die Einsamkeit oder die Perspektivlosigkeit? Wie jedes Jahr karrt er seine Bienenvölker in einem Kleinlaster durchs Land. Dorthin, wo es Nektar gibt. Er begibt sich auf eine letzte Odyssee. Die Hochzeit seiner Tochter war auch kein Freudenfest. Und selbst als er eine junge Tramperin (Nadia Mourouzi) trifft, die ihm eine Zeit lang wie ein Hund nachläuft, weil sie keine Bleibe hat, wirft das nur ein vorübergehendes Blitzlicht auf sein spätes Leben. Sie bietet sich ihm an, (‘Wenn du willst?‘- Keine Reaktion – ‘Ist gut Papa!‘), treibt auch schon mal One-Night-Stands in seinem Zimmer, während er im Bett daneben schläft, doch Spyros ist unfähig zu lieben. Entweder er überfällt die junge Frau ungestüm und wild, was beinahe an Körperverletzung grenzt, worauf sie mit ‘Nicht so!‘ reagiert oder er negiert sie. Es kommt dann tatsächlich zu einer kurzen sexuellen Begegnung auf einer Bühne, wo sie mal kurz übernachtet haben. Nur die junge Frau ist aktiv, der Alte eher reglos. Doch schon währenddessen ruft sie immer wieder ‘Lass mich gehen!‘ Und das tut sie dann auch. Da merkt Spyros, dass er zu der Tramperin eine symbiotische Beziehung aufgebaut hatte und die alte Todessehnsucht macht sich in seinem Gemüt wieder breit. Es bleiben ihm nur seine Bienen und die mag er jetzt auch nicht mehr… Stärker noch als im ’Storch‘ oder im ‘Odysseus‘ spiegelt das Ambiente die innere Leere des Antihelden. So stellt man sich Griechenland nicht vor: marode, nass kalt, abweisend verschlossen. Arthouse anstrengend mit viel Zeit zum Nachdenken.War diese Bewertung hilfreich? |
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