Di, 17.12.2024, 22:30 Uhr - 00:30 Uhr | HR
Der mürrische Viehbaron George Washington McLintock herrscht mit eiserner Hand über sein Territorium. Immer wieder muss er zwischen den neu ankommenden Siedlern und den alteingesessenen Indianerstämmen vermitteln.
Genre | Film |
Jahr | 1963 |
Land | USA |
Sa, 10.03.2018 von 8martinEine Western ComedyEin Feel-Good Western für die ganze Familie und einer der lustigsten. Selten hat man Hauptdarsteller John Wayne so sturzbesoffen mit zwei ebenfalls nicht ganz nüchternen Damen (Maureen O’Hara, Yvonne De Carlo) eine Treppe rauf wanken und wieder runter rollen sehen. Die Komik ist an diesem Film ohnehin das Beste: z.B. die Massenschlägerei in der Matschgrube. Mehrmals werden die Frauen von den Männern übers Knie gelegt und der Allerwerteste wird ihnen versohlt, was im Klartext aber immer bedeutet ‘Mein Mann liebt mich nicht mehr, er schlägt mich nicht mehr,‘ oder so ähnlich. Mrs. McLintock wird gefedert, ihre Tochter Becky (Stefanie Powers) liegt mit ihrem Freund Dev (John Waynes leiblicher Sohn Patrick) im Heu und ein Gouverneur macht sich zum Deppen. Es gibt sonderbare Aktivitäten wie ein Wettreiten mit einem rohen Ei im Mund oder Tauziehen zu Pferde. Indianer dürfen auch nicht fehlen, die hier vom Weißen Mann verhandlungsmäßig über den Tisch gezogen werden. Das ganze Buhei nur weil es beim Ehepaar McLintock kriselt. Und die Versöhnung sehen wir hier nicht mehr, nachdem John seine Maureen durchs ganze Dorf getrieben hat. Als er noch ein ‘ruhiger Mann und Sieger‘ war, tat John das mit seinem Gegner. In Cong in Irland hat man beiden ein Denkmal gesetzt. Die Komik ist geradezu liebenswert und die seltenen Anflüge von Machismo tun niemandem weh. Es gibt in diesem Film nicht einen einzigen Bösewicht. Und selbst bei einer Auseinandersetzung zeigt man dem anderen, was man nicht so und nicht so tun würde und tut es dann doch. Vergnügliche Entspannung in einer heilen Welt.War diese Bewertung hilfreich? | |
Fr, 29.06.2018 von Wolly29McLintockHerzhafte Wildwest-Romanze – John Wayne einmal anders, oder doch wie immer? Viehbaron GW McLintock (John Wayne) beherrscht die nach ihm benannte Stadt. Mehr Ärger als Siedler oder Indianer macht seine feurige Frau Katherine (Maureen O’Hara), die ihm vor zwei Jahren weggelaufen war und nun auftaucht, die Scheidung verlangt und die vom College kommende Tochter Becky (Stefanie Powers) in den Osten mitnehmen will. Dass GW gerade die hübsche Witwe Louise (Yvonne deCarlo) als Köchin eingestellt hat und sich Becky in deren Sohn Dev (Patrick Wayne) verliebt, bietet Zündstoff – der sich in allerlei Zank, Raufereien, einem Matschbad, und handfestem Spektakel entlädt, wobei auch die Ladies kräftig austeilen. Von ihren Liebsten bekommen erst Miss Becky und dann, öffentlich im reizvollen Mieder, auch Mrs Katherine McLintock tüchtig den Popo verhauen – wodurch das happy-end für alle Beteiligten eingeleitet wird. Natürlich darf man das nicht mit den heutigen Maßstäben der politischen Korrektheit messen – wer das möchte, sollte „McLintock“ besser meiden. Typisch für einen Wayne-Film ist die actionreiche Machart mit der – sehr ausgedehnten – Massenschlägerei im Schlamm, sowie die subtile Vermittlung erzkonservativer amerikanischer Werte, auch zur patriarchalisch geprägten Familie. Eher untypisch für Western des „Duke“ kommt niemand ernsthaft zu Schaden oder gar ums Leben. Ungewohnt ist indessen auch eine leichte, aber durchaus spürbare Prise Erotik. Denn der „Bösewicht“ ist hier kein finsterer ungepflegter Outlaw, der im Revolverduell besiegt wird: es ist diesmal eine wohlgerundete rothaarige Schöne – die zum Showdown in ihrem viktorianischen Dessous sexy statt ladylike anmutende Ehegattin des Titelhelden – und die wird quer durch die Stadt verfolgt und am Ende zur Volksbelustigung einmal gehörig übers Knie gelegt… doch das Ganze ist keine Ausprägung besorgniserregender Gewaltanwendung und insgesamt auf seine deftig-amüsante Art sehr unterhaltsam und unbedenklich. Expertin Penelope Gilliatt stellte den Film am 26.1.1964 im “Observer” als neu in London wie folgt vor: “Man könnte McLintock als einen Film über die Zeit beschreiben, als die Indianer ausstarben, doch das wäre irreführend. Es ist ein Western über Maureen O'Hara, die von John Wayne versohlt wird, ein prächtiges Spektakel mit dem längsten erotischen Build-up, den ich kenne." Kann man gewiß so sagen...War diese Bewertung hilfreich? |
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