Der Tamile und ehemalige Kämpfer der Tamil Tiger Dheepan, die junge Frau Yalini und das Mädchen Illayal wollen dem Bürgerkrieg in Sri Lanka entkommen. Sie sind einander fremd, posieren aber als Familie, um in Frankreich einreisen zu dürfen. Doch das angestrebte Paradies entpuppt sich als neue Hölle. In der Banlieue von Paris, in der sie unterkommen und Dheepan einen Job als Hausmeister bekommt, herrscht nicht nur Rassismus, sondern tobt auch ein Banden- und Drogenkrieg.
Genre | Drama |
Jahr | 2015 |
Land | Frankreich |
Länge | 109 Minuten |
Filmstart | Do, 10.12.2015 |
Darsteller | Antonythasan Jesuthasan (Dheepan), Kalieaswari Srinivasan (Yalini), Claudine Vinasithamby (Illayaal), Vincent Rottiers (Brahim), Marc Zinga (Youssouf) |
Regie | Jacques Audiard |
Drehbuch | Jacques Audiard, Noé Debré, Thomas Bidegain |
Originaltitel | Dheepan |
So, 13.12.2015 von 8martinEine neue FamilieEin bärenstarker Film! Das Schicksal von drei Tamilen, die sich zufällig begegnen und sich als Vater, Mutter und Tochter ausgeben, um bessere Chancen für ihren Asylantrag in Frankreich zu haben, trifft einen wegen seines präzisen Realismus‘ ins Mark, es erwärmt die Gefühle der Zuschauer wegen der ungewöhnlichen Liebesgeschichte und es gibt jede Menge Spannung, weil ein Thriller einen zweiten Handlungsstrang bildet. Jacques Audiard, der uns mit einem sonderbaren Titel schon einmal gepackt hat, liefert hier ein aktuelles Drama ab. Das großartige daran ist die sensible Entwicklung von Handlung und Personen. Da werden spezifische Probleme der Migranten zu ganz allgemein menschlichen, die uns in ihren Bann ziehen. Deepan (Antonythasan Jesuthasan) tut alles um sich anzupassen. Sein Ziel ist es, zu bleiben. Dabei geht er schon mal einen Schritt zu weit. Denn in den Banlieus herrschen mafiaähnliche Verhältnisse. Seine neue Frau Yalini (Kalieaswari Srinivasan) will eigentlich weiter zu ihrem Cousin nach England. Entwickelt aber Gefühle für Deepan. Das wird wunderschön aber kurz angedeutet. Überzeugend wird das Zusammenleben der neugegründeten Familie geschildert. Nach kurzer Zeit werden für alle drei ihre neuen Rollen zur Selbstverständlichkeit. Sagt Yalini zu ihrer ‘Tochter‘: ‘Da musst du Vater fragen‘. Die kleine Illayaal (Claudine Vinasithamby) ist fitter als beide Neueltern. Sie bittet Yalini vor der Schule ‘Kannst du mir nicht auch so einen Kuss geben, wie die andern Mütter ihren Kindern?‘ Mit dem Titel hat Regisseur Audiard das ganze Spektrum seiner Handlung umfasst. Deepan als ehemaliger Krieger der tamilischen Tiger wird von den Dämonen seiner Vergangenheit immer noch heimgesucht und das Wunder geschieht dann ganz am Schluss. Ohne Puderzucker sind alle drei eigentlich an einem gemeinsamen Ziel angekommen. Auch wenn es anders aussieht als erwartet. Beeindruckend authentisch, sogar spannend und irgendwo auch wunderschön. Wichtig!War diese Bewertung hilfreich? |
Wo läuft "Dämonen und Wunder - Dheepan"?
Teilen