Anfang des 19. Jahrhunderts erforscht Offizierssohn Alexander von Humboldt Südamerika. Zur gleichen Zeit erobert Carl Friedrich Gauß, Sohn eines Arbeiters, mit der Welt der Zahlen ganz andere Räume. Beide Männer, der Naturforscher und der Mathematiker, werden zu Berühmtheiten ihrer Zeit. Nur zweimal begegnen sich diese Koryphäen, die trotz unterschiedlicher Naturelle und Biografien in ihrer Entdeckungslust, ihrer Weltfremdheit und Überheblichkeit, aber auch in ihrer erlebten Einsamkeit Gemeinsamkeiten haben.
Genre | Drama |
Jahr | 2009 |
Land | USA |
Länge | 100 Minuten |
Filmstart | Do, 08.04.2010 |
Darsteller | Colin Firth, Julianne Moore, Nicholas Hoult |
Regie | Tom Ford |
Originaltitel | A Single Man |
Di, 07.05.2013 von 8martinDer UnverheirateteFalls einen die Schwulenproblematik nicht interessiert, dann sind es hier die tollen Bilder, die seltenen Einstellungen und die Erzählweise in Retrospektiven, die beeindrucken. Aber auch die frechen Dialoge sind keineswegs von der Hand zu weisen. ('Liebhaber sind wie Busse. Man muss nur warten, bis der Nächste kommt.'). George (Colin Firth) schwankt in seiner Bisexualität zwischen den Polen hin und her. Am Anfang steht der Tod seines Liebsten (Matthew Goode), am Ende sein eigener. Dazwischen versuchen Julianne Moore ('Mein Leben in der Vergangenheit ist meine Zukunft'), seine Jugendliebe, und ein schöner Student (Nicholas Hoult) bei ihm zu landen. Doch die tiefe Todessehnsucht bleibt, wobei die Selbstmordversuche schon grotesk erscheinen. Die Verunsicherung in einem Leben zwischen den Fronten mündet in der Zwangsläufigkeit der Ereignisse. Offen bleibt, ob George an gebrochenem Herzen oder an Tabletten stirbt. Es ist überraschend und irgendwie unvollendet, weil mitten drin. Erst beim gedanklichen Nachkarten erkennt man, wie obsessiv neurotisch die Vorstellungen von George von Anfang an bereits waren. Dann ist es tragisch.War diese Bewertung hilfreich? |
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