Mi, 01.05.2024, 16:25 Uhr - 18:00 Uhr | Servus TV
Die Freude in der Kleinstadt Hadleyville über die Hochzeit zwischen Sheriff Will Kane (Gary Cooper) und seiner Frau Amy (Grace Kelly) nimmt ein jähes Ende, als die Nachricht von der Begnadigung des Mörders Frank Miller eintrifft. Der berüchtigte Revolverheld wurde vor fünf Jahren von Kane festgenommen und schwört seitdem Rache zu nehmen am Sheriff und den Bürgern von Haldleyville. Miller wird um zwölf Uhr mittags mit dem Zug in der Stadt erwartet, drei seiner Bandenmitglieder sind bereits in Hadleyville. Kane sollte eigentlich sein Amt am nächsten Tag seinem Nachfolger übergeben. Amy versucht, ihren Mann zu überreden, der Miller-Bande aus dem Weg zu gehen und sofort mit ihr abzureisen. Aber Kane beschließt, zu bleiben. Er hat noch eine Stunde, um Helfer zu finden für seinen Kampf gegen Miller und seine Ganoven. Doch mit jeder verstrichenen Minute begreift Kane immer mehr, dass er auf sich allein gestellt ist.
Nicht nur als einer der besten Western, sondern als einer der besten Kinofilme aller Zeiten gilt „Zwölf Uhr mittags“ von Fred Zinnemann. Der aussichtslos wirkende Kampf des tapferen Sheriffs gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner geriet nicht nur zur intensiven Studie eines zunehmend verbitterten, gebrochenen Helden, sondern auch zur Allegorie über Feigheit und Verrat, Solidarität und Egoismus. Inszenatorisch ist Zinnemanns Film berühmt geworden dadurch, dass die Handlung in Echtzeit stattfindet, also zwischen 10.35 Uhr und zwölf Uhr mittags. Von den vier Oscars, die der Western erhielt, gingen zwei an den Filmkomponisten Dimitri Tiomkin (Beste Musik und Bestes Lied). Einen weiteren bekamen der Schnitt sowie Gary Cooper als Bester Hauptdarsteller. Seine Frau Amy wird von Grace Kelly gespielt, in einer Nebenrolle spielt erstmals der junge Lee Van Cleef.
Jahr | 1952 |
Land | USA |
Darsteller | Gary Cooper, Lloyd Bridges, Grace Kelly |
Regie | Fred Zinnemann |
Drehbuch | Carl Foreman |
Kamera | Floyd Crosby |
Di, 26.11.2019 von 8martinVier gegen einenDer Superklassiker unter den Western Klassikern hat seit 1952 einen festen Platz im Olymp der Filme. Eine zeitlose Handlung lässt dieses Meisterwerk von Fred Zinnemann nicht altern. Es liefert Paradebeispiele für das Gegenteil von Freundschaft, Solidarität, Hilfsbereitschaft und Verantwortung. Dazu gibt es noch eine Hochzeitsgeschichte und einen süßen, leicht überzuckerten Titelsong als Palliativ zur Hochspannung. Die erinnert an ‘Spiel mir das Lied vom Tod‘: mit langen Einstellungen und einer Dampflok. Die Zeit scheint in Handleyville still zu stehen, und dabei tickt sie doch unaufhaltsam auf die 12 Uhr Mittagszeit zu. Die Erzählweise dreht kräftig an der Spannungsschraube mit: Furcht überträgt sich von der Leinwand auf die Zuschauer. Unter den Dörflern gibt es Maulhelden (Lloyd Bridges), manche Lügen stehen neben Feigheit und selbst die Kirche bietet keine Hilfe an. Das Ganze wird in Echtzeit erzählt: eine gute Stunde etwa! Und dann ist da noch ein Nebenplot mit Helen Ramirez (Katy Jurado) als ehemalige Freundin von Gary Cooper. Sie vertritt u.a. eine Minderheit der Mexikaner im Ort. Das Gespräch zwischen Amy und Helen bildet einen kontrastreichen Gegensatz zu den Mehrfach-Duellen der Revolverhelden. Und ganz nebenbei stellt sich für Marshall Kane auch noch die Frage von Pflichterfüllung oder Zuneigung. Da kommt ihm dann sogar noch seine Braut Amy (Grace Kelly) zur Hilfe und erschießt einen der furchteinflößenden Jungs. Und es gibt sogar Szenen in denen der Marshall droht schwach zu werden. Ein inhaltlich dichter Film, mit perfekt umgesetzter filigraner Spannung und versetzt mit menschlichem Tiefgang. Der Antritt der verspäteten Hochzeitsreise von Will und Amy z.B. spricht wortlose Bände. Zum Niederknien gut!War diese Bewertung hilfreich? |
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