Schwer umstritten war Otto Premingers Verfilmung des Bestsellers von Leon Uris über die Gründung des Staates Israel, der es trotz dreistündiger Laufzeit nicht gelingt, wichtige Themen der Vorlage mehr als nur zu streifen. Dafür konzentriert sich das Drehbuch von Dalton Trumbo mehr auf die Romanze zwischen den nicht allzu glücklich besetzten Paul Newman und Eva Marie Saint. Beeindruckend ist bis heute die Flucht der jüdischen Gefangenen aus dem zypriotischen Internierungslager.
Genre | Drama |
Jahr | 1960 |
Land | USA |
Länge | 208 Minuten |
Darsteller | Paul Newman, Eva Marie Saint, Peter Lawford |
Regie | Otto Preminger |
Drehbuch | Dalton Trumbo (Drehbuch), Leon Uris (Roman) |
Originaltitel | Exodus |
Mo, 11.06.2018 von 8martinLiebe & PolitikOtto Preminger hat den Klassiker von Leon Uris verfilmt. Herausgekommen sind zwei Monumentalschinken. Im ersten Teil gelingt 1947 dem Hagana Mitglied Ari Ben Canaan (Paul Newman) mit einem Trick die Einfahrt nach Haifa, indem er die britischen Mandatsbehörden hinters Licht führt. Mit an Bord sind über 600 aus Deutschland geflüchtete Juden. Dort lernt er die amerikanische Krankenschwester Kitty Fremont (Eva Marie Saint) kennen und lieben. Der zweite Teil gipfelt in der Gründung des Staates Israel. Terroranschläge laufen parallel zu Ansichten einer gemeinsamen Zukunft von Israelis und Palästinensern, einem friedlichen Miteinander, was es allerdings nie gibt. Da sind die Gräueltaten auf beiden Seiten leider schon realistischer und zukunftsträchtiger. Neben der etwas verquasten Love Story von Kitty und Ari gibt es noch eine von den Vertretern der jüngeren Generation: der aus Auschwitz geflüchtete Bombenexperte Dov Landau (Sal Mineo) und die blonde Aktivistin Karen (Jill Haworth), die bei den etwas unübersichtlich geratenen nächtlichen Schießereien umkommt. Die Handlung ist streckenweise zäh und trieft besonders am Ende vor Pathos. Im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wird zwar über das Ende des britischen Mandats und eine Teilung Palästinas abgestimmt, doch das ist nur eine Scherbe auf dem großen Haufen des Nahost Problems. Zu viel, zu lang zu übersichtlich am Ende.War diese Bewertung hilfreich? |
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