Camiel Borgman versteckt sich vor drei bewaffneten Männern. Auf seiner Flucht gelangt er in eine wohlhabende Siedlung. Dort klopft er an eine Tür nach der anderen und fragt nach einem heißen Bad, doch überall wird er abgewiesen. Auch Richard verwährt dem ungebetenen Gast den Einlass in sein Haus. Als Borgman aber behauptet, Richards Ehefrau Marina zu kennen, nimmt diese den Unbekannten im Gästeflügel auf, ungeachtet Richards großer Zweifel.
Genre | Drama |
Jahr | 2013 |
Land | Niederlande, Belgien, Dänemark |
Länge | 113 Minuten |
Filmstart | Do, 02.10.2014 |
Darsteller | Jan Bijvoet, Hadewych Minis, Jeroen Perceval |
Regie | Alex van Warmerdam |
Drehbuch | Alex van Warmerdam |
Sa, 06.02.2016 von 8martinDer Kuss des BösenDer Film spielt auf zwei Ebenen, die nicht leicht voneinander unterscheidbar sind, weil die Handlung ständig von der einen in die andere wechselt. Zusätzlich wird die Spannung erhöht, weil es da noch einen Zwischenbereich gibt, von dem aus es in die reale bzw. die surreale Welt geht. Neben diesem Wechsel sind noch teils blutige Schocker eingebaut. Mit viel Konzentration kann man einen realen Handlungsstrang ausmachen, der linear von A nach B verläuft. Ehepaar mit drei Kindern stellt einen neuen Gärtner Camiel ein. Der nistet sich mit einer vierköpfigen Crew bei der Familie ein. In der Ehe von Marina (Hadewych Minis) und Richard (Jeroen Perceval) gibt es Probleme, Richard verliert seinen Job. Der Garten wird völlig neu gestaltet und von der Familie bleiben nur die Kids am Leben. Gleich zu Beginn wird die skurrile Szenerie eröffnet, indem ein heruntergekommener Waldschrat bei irgendjemandem klingelt und bittet ein Bad nehmen zu dürfen. Bunuel-mäßig laufen später zwei Windhunde durchs Haus und der frühere Gärtner mitsamt Ehefrau werden mafiamäßig entsorgt. Alex Warmerdam, der Spezialist fürs Abstruse, steuert mit der Handlung haarscharf an der Realität entlang mit szenischen Ausbuchtungen ins Unerwartete, ins Unmögliche oder sogar ins Widersinnige. Dabei geht er grenzüberschreitend vor, d.h. mitunter auch todbringend. Hier werden manche Fantasien, Zwangsvorstellungen oder Wünsche konsequent zu Ende gedacht, die wir uns durch unsere zivilisatorische Domestizierung nicht zutrauen würden. Das kann schon mal brachiale Gewalt sein. Wenn z.B. der Krankenbesuch des Hausarztes eine Bedrohung darstellt, quasi ein Eindringen in den Borgman Kosmos, muss der Mann erschossen werden. Andere Schocker entpuppen sich als Albträume, sind aber deshalb auch nicht harmloser. Alle Aktionen haben hier keine Folgen, der Zuschauer aber eine Menge zu verarbeiten.War diese Bewertung hilfreich? |
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