Anzeige
Home » Kino » Filme » 

Vor der Morgenröte

Vor der Morgenröte3 Sterne bei 1 Bewertung
Drama, Österreich, Deutschland, Frankreich 2016
Vor der Morgenröte

1934 befindet sich der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig (Josef Hader) auf dem vorläufigen Höhepunkt seines kreativen Schaffens und in der Literaturwelt gilt er als echter Star. Doch nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland nur ein Jahr zuvor, wächst deren Einfluss auch in Zweigs Heimatland immer mehr. Eines Tages wird der überzeugte Pazifist Zweig beschuldigt, Waffen bei sich zu verstecken. Doch die anschließende Hausdurchsuchung trifft ihn so sehr, dass er kurzerhand beschließt, ins Exil zu gehen. Zunächst in England untergekommen, treibt ihn seine Suche nach einem friedlichen Platz fernab der Heimat erst nach New York, Buenos Aires und schließlich nach Brasilien. Dort verfasst er dann 1942 sein letztes und zugleich bekanntestes Werk "Die Schachnovelle". Aber trotz der schönen Natur und Gastfreundschaft, die ihm begegnen, können die exotischen Länder seine Herkunft nie ersetzen.

GenreDrama
Trennstrich
Jahr2016
Trennstrich
LandÖsterreich, Deutschland, Frankreich
Trennstrich
FilmstartDo, 02.06.2016
Trennstrich
DarstellerTómas Lemarquis, Barbara Sukowa, Lenn Kudrjawizki, Josef Hader
Trennstrich
RegieMaria Schrader
Trennstrich
DrehbuchJan Schomburg, Maria Schrader
Trennstrich
OriginaltitelBefore Dawn

Bewertungen

Mi, 22.06.2016 von 8martin
Ein (un)angenehmes Exil3 Sterne
Um das Positive gleich vorwegzunehmen: es ist durchaus aller Ehren wert, dass sich Maria Schrader dieses nicht unbedingt mainstream-kompatiblen Stoffes angenommen hat. Klar hat jeder schon mal den Namen Stefan Zweig gehört oder sogar seine ‘Schachnovelle‘ gelesen, aber über dessen politische Einstellung ist wenig bekannt, über die Gründe seines Suizids ebenfalls. Es fehlt Frau Schrader aber ein klares Konzept. Keine Standortbestimmung des Exilanten in Südamerika. Man kann es nur erahnen. Verschlimmert wird dieser Umstand durch die dilettantische Technik. Manche Kapitel vom Lebensende des Schriftstellers wirken recht willkürlich ausgesucht und sind z.T. durch überharte Schnitte auseinandergesprengt worden. Nur eingefleischte Kenner der Biographie können erahnen, welche Personen da jeweils gerade agierten. Das Verständnis wird auch oftmals durch die Tatsache erschwert, dass man die Untertitel in weißer Schrift auf oft weißem Grund nicht lesen kann. So kann ich auch nur annehmen, dass der Titel aus Zweigs Abschiedsbrief stammt: ‘Ich grüße alle meine Freunde! Mögen sie die Morgenröte noch sehen nach der langen Nacht! Ich, allzu Ungeduldiger, gehe ihnen voraus.‘ Nur eines wird deutlich: Stefan Zweig war ein weltweit geschätzter Autor, dem eine riesige Leserschaft zu Füßen lag und der eigentlich ein angenehmes Leben im Ausland führte. Umso überraschender kommt dann sein Selbstmord nach lustiger Geburtstagfeier und einem Hund als Geschenk. Da fragt man sich ‘Wie konnte der bloß?‘ Josef Hader spielt die Titelfigur recht distanziert. Das Drehbuch legt ihm ellenlange Dialoge auf, die wenig Auskunft geben über den Menschen und schon gar nicht über den Schriftsteller. Von Heimweh oder Unverständnis keine Spur. Nur für den Schluss hat sich Schrader mit der starren Kamera etwas einfallen lassen. Etwas, was die Distanz zum Menschen allerdings noch vergrößert. So rückt Stefan Zweig nie in die erste Reihe neben den im Film erwähnten Größen wie Thomas Mann. Schade eigentlich.War diese Bewertung hilfreich?
Nutzerbild
Optionen werden geladen...

Angebote zum FilmAnzeige

Spielzeiten suchen

Wo läuft "Vor der Morgenröte"?

Teilen

Anzeige
Ihre Lieblingsfilme und Serien auf DVD und Blu-ray.