Genre | Psychothriller |
Jahr | 1940 |
Land | USA |
Länge | 130 Minuten |
Darsteller | Sir Laurence Olivier, George Sanders, Joan Fontaine |
Regie | Alfred Hitchcock |
Drehbuch | Daphne Du Maurier (Roman), Robert E. Sherwood |
Originaltitel | Rebecca |
Mi, 09.10.2013 von 8martinDer Adlige & das Blondchen1940 war das oscarmässig wohl der beste Film des Jahres. Heute – und vor allem nachdem wir so viele spannende Filme von Hitchcock kennen – wirkt dieser Streifen arg angestaubt. In endlos langen Dialogen wird berichtet, was der Zuschauer bereits kennt oder erläutert, wie was hätte sein können. Das Schlimmste aber ist, dass der Meister den Roman der du Maurier so verbogen hat, dass er zu seinem Frauenbild passt. Der Roman mystifiziert geheimnisvoll. Hier lebt ‘der Geist von Plyn‘. Die Tote ist präsent und verbreitet angenehmen Schauder, wie in guter alter Gothic Tradition. Bei Alf ist es ein Melodram zwischen einem hilflosen, etwas kindlichen, schüchternen Blondchen (Joan Fontaine) und einem barsch direktiv agierendem älteren Adligen (Laurence Olivier), der unverständlicherweise irgendwie traumatisiert zu sein scheint. Und damit man merkt, wenn es über ihn kommt, sind Geigen im Soundtrack. Das oberflächliche und bei Alf typisch sexlose Glück der beiden wird nur durch ihre schauspielerische Leistung erträglich. Neben den beiden Hauptdarstellern beeindrucken besonders Judith Anderson als unheimliche Hausdame mit dem eiskalten Blick und Leonard Carey als Ben der Narr. Selbst als es schließlich wegen Rebeccas Ende um die Frage Mord, Selbstmord oder Unfall geht, um todkrank oder schwanger, bleibt die Spannung im Schneckenhaus. Da wird viel zerredet. Zugegeben die Liebenden machen immerhin eine Entwicklung durch: sie wird in ihrer Liebe immer selbstständiger und stärker und er enthüllt ganz allmählich seinen weichen Kern unter der Schale. Na ja. Wenn das Alfs einziger Film gewesen wäre, würde keiner heute von ihm reden.War diese Bewertung hilfreich? |
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