Fr, 22.11.2024, 21:00 Uhr - 21:45 Uhr | WDR
Gut 800 Meter lang und voller Luxus: Alles, was Rang und Namen hat in der Welt der Reichen und Schönen, präsentiert hier seine Waren. Die Kö ist bis heute die teuerste Straße Düsseldorfs - und weit darüber hinaus. Hier flanieren Scheichs mit ihren Familien beim Einkaufsbummel und übernachten in einem der beiden Luxushotels - zum Beispiel in der Suite für 28.000 Euro pro Nacht.
"Man geht auf die Kö und jeder weiß, das ist der Schauplatz, wo ich meine verrückteste Mode und dicksten Autos zeigen kann." Frank Schnitzler ist seit 40 Jahren Parfümeur auf der berühmten Einkaufsmeile Königsallee und hat sich damit einen Kindheitstraum erfüllt. Für betuchte Kunden schließt er auch schon mal sein Geschäft ab, damit sie sich in Ruhe umschauen können. Schnitzler ist einer der wenigen Geschäftsleute, die an der Kö noch ihren eigenen Laden führen. Immer mehr werden die Familienunternehmen von internationalen Ketten verdrängt, die sich die horrenden Mieten leisten können. Viele haben Angst, dass die Kö so ihr Gesicht und ihren Flair verliert - und von der alten Herrlichkeit nicht mehr viel übrig bleibt.
Die Dokumentation nimmt die Zuschauer mit auf einen unterhaltsamen Spaziergang über die weltberühmte Flaniermeile Kö. In aufwändigen Animationen können sie erleben, wie sich die Straße in den vergangenen fast hundert Jahren gewandelt hat. Denn schon in den 20er Jahren traf man sich hier in einem der zahlreichen Terrassen-Cafés, leistete sich einen Kinobesuch in der Lichtburg oder feierte wilde Partys in einem der Clubs auf der Kö.
Während der 50er-Jahre zeigte sich hier schon in Pelz und Perlenkette das Wirtschaftswunder, als das halbe Land noch Kittelschürze trug. In dieser Zeit wuchs die Düsseldorferin Monika Gottlieb in einer Seitenstraße der Kö auf und "flanierte" schon als kleines Mädchens mehrmals täglich an den schönen Schaufenstern entlang: "An der Kö parkten dann die Opel Kapitän mit den Weißwandreifen. Und chic angezogen gingen die Düsseldorfer promenieren und ließen sich bewundern."
Der Film erzählt aber auch eine andere Geschichte der Königsallee: eine Geschichte von Vertreibung und Enteignung und vom Schicksal der jüdischen Geschäftsleute, wie zum Beispiel Leonhard Tietz, der hier eines der ersten großen Warenhäuser Deutschlands betrieb.
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