Do, 05.12.2024, 01:00 Uhr - 02:40 Uhr | WDR
"Die Reifeprüfung": Das war einer der größten Kinoerfolge der sechziger Jahre und der Beginn von Dustin Hoffmans großer Karriere. Es ist noch immer eine der ganz großen Hollywoodkomödien.
Was sich Eltern so sehr wünschen, das soll Benjamin Braddock zu Beginn des Film: nach dem erfolgreichen College-Examen eine Karriere machen, ganz wie der Vater Benjamins. Etwas linkisch, etwas schüchtern aber höchst sympathisch, gerät Benjamin auf der Party zu seinen Ehren an die etwas reifere Mrs. Robinson, die sich mehr als entgegenkommend zeigt; mit einem Wort, sie verführt Benjamin. Mr. und Mrs. Robinson sind die besten Freunde von Benjamins Eltern und Benjamin verliebt sich in Elaine, die Tochter der Robinsons. Das stößt auf die Zustimmung von Benjamins Eltern und die Gegenwehr von Mrs. Robinson. Benjamin will Elaine heiraten und die Robinsons bleiben nicht untätig: Elaine wird einen anderen heiraten. Aber für eine Komödie wäre das ein falsches und ein schlechtes Ende. Also kommt alles zum großen Vergnügen der Zuschauer ganz anders.
An diesem Film lässt sich alles leicht und zu Recht loben: Die Schauspieler, die Kamera, die Dialoge und natürlich der Regisseur. Simon und Garfunkel geben der Sache zusätzlichen Schwung, sie singen nicht nur "Mrs. Robinson".
Genre | Film |
Jahr | 1967 |
Land | USA |
Regie | Mike Nichols |
Drehbuch | Calder Willingham, Buck Henry |
Buch | Charles Webb |
Kamera | Robert Surtees |
Di, 15.08.2017 von 8martinDer KlassikerEin Klassiker, den jeder kennt und auch fast jeder mag. Ein gewagtes Thema für die 60er Jahre: reife, verheiratete Frau, die songmäßig hochgejazzte Mrs. Robinson (Anne Bancroft) verführt Studenten Benjamin (Dustin Hoffman). Doch die Musik zum Film von Simon & Garfunkel war für die Ewigkeit. Die beiden Darsteller waren überaus überzeugend: die reife, gelangweilte Mrs. Robinson ist grandios neben dem unbeholfenen, jungen Burschen, der gar nicht so genau weiß, wie ihm da geschieht. Und wie er das dann zu einem glücklichen Ende bringt und seine Elaine (Katherine Ross) vom Traualtar weg in einen Bus entführt ist unvergesslich. So ein gelungenes Happy End muss man einfach mögen. Benjamin auf der Kirchenempore brüllt unentwegt ‘Elaine!!‘ Und wie er dann die Kirchentür blockiert… Es wäre kein echter Mike Nichols-Film, wäre da nicht auch noch eine gehörige Portion Sozialkritik mit im Spiel. Die Dramatik kommt vom Plot her, der moralische Erpressung mit Drang nach Unabhängigkeit und Selbstständigkeit verbindet. Unter anderem ist Benjamins Sicht der Welt aus der Taucherbrille ebenso eindrucksvoll wie der Striptease zur Demütigung von Elaine mit den kreisenden Propellern an den Brüsten der Tänzerin direkt über ihrem Kopf. Sie weint still. Für den Newcomer war das damals der verdiente Durchbruch. Der Score und das Plakat (mit hineinragendem Strumpfbein!) sind inzwischen feste Bestandteile der westlichen Kulturgeschichte. In mehrfacher Hinsicht gelungen.War diese Bewertung hilfreich? |
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