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Good Bye, Lenin!

Do, 03.10.2024, 18:20 Uhr - 20:15 Uhr | 3SAT

Good Bye, Lenin!4 Sterne bei 1 Bewertung
Spielfilm, D 2003

Ostberlin, Sommer 1990: Deutschland steht vor der Wiedervereinigung - freie Marktwirtschaft! Alex Kerner, gerade Anfang 20, muss der Geschichte Einhalt gebieten. Er hat triftige Gründe.

Seine alleinerziehende Mutter Christiane, eine "Verdiente Aktivistin" der DDR, war kurz vorm Mauerfall ins Koma gefallen. Jede Aufregung kann lebensbedrohlich für sie sein. Deshalb lässt Alex den real existierenden Sozialismus im Plattenbau wiederauferstehen.

Was anfänglich noch leichtfällt, wird zu einem Wettlauf mit der Zeit. Die Veränderungen draußen sind nicht mehr aufzuhalten. Doch wie soll er der Mutter den veränderten Blick aus dem Fenster mitsamt dem brandneuen Coca-Cola-Plakat erklären? Alex muss improvisieren, und so erfindet er eine ganz andere Version der Ereignisse.

Fünf Jahre nach "Das Leben ist eine Baustelle" schuf Regisseur Wolfgang Becker 2003 mit "Good Bye, Lenin!" eine im wahrsten Sinne des Wortes (gesamt-)deutsche Komödie, die national und international vielfach ausgezeichnet wurde, unter anderem mit dem Deutschen und dem Europäischen Filmpreis.

Gleichzeitig rasend komisch, hinreißend grotesk und sehr bewegend, erzählt der Film auf charmant-eigenwillige Weise eine andere Geschichte der gesamtdeutschen Historie - und lässt dabei nicht nur eine Nation, sondern vor allem eine Ostberliner Familie zusammenwachsen.

Auf fast visionäre Weise wird die Aufbruchsstimmung dieser Zeit nach der Maueröffnung von einer gewissen Melancholie, Nostalgie und nachvollziehbarer Verunsicherung konterkariert, die besonders in den östlichen Bundesländern auch die Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung prägte.

In den Hauptrollen zu sehen sind Daniel Brühl ("Ich und Kaminski", "Becoming Karl Lagerfeld"), Katrin Sass ("Sein letztes Rennen"), Burghart Klaußner ("Der Staat gegen Fritz Bauer", "Brecht") und Michael Gwisdek ("Der Tangospieler", "Nachtgestalten").

GenreSpielfilm
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Jahr2003
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LandD
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FSK6

Bewertungen

Mo, 28.07.2014 von 8martin
DDR Adé4 Sterne
Dieser Klassiker über die Endphase der DDR ist nicht nur eine hervorragende Dokumentation dieser historischen Epoche um 1989, sondern bindet in die Handlung auch noch eine ergreifende Geschichte einer Ostberliner Familie mit ein. So treffen hier Komik und Emotionen, Tragik und Ernsthaftigkeit aufeinander. Aus der Abteilung Dokumentation kommen solche Sätze wie der bezüglich der Republikflucht über die die ‘rüber machen: ‘Der Letzte macht das Licht aus.‘ Und bei der WM ‘wächst zusammen, was zusammengehört.‘ Manche Prügelszenen der Staatsorgane gegen demonstrierende Bürger sind durchaus echt. Wie es kommt, dass die im Koma liegende Mutter Kerner (Katrin Sass), eine Vorzeigegenossin, nie desillusioniert werden muss, ist eine geniale Wendung innerhalb dieser Wendegeschichte. Man dreht den ideologischen Spieß einfach um, und kann interessanterweise die gleichen Bilder von den ‘Mauerspechten‘ und den freiheitstrunkenen Bürgern verwenden. Und es ist eine wunderbare Idee, dass viele Westler dem Konsumterror entfliehen wollen. Das ist alles sehr amüsant egal ob schwebendes Lenindenkmal, Spreewaldgurken oder den echten ersten Deutschen im All, Siegmund Jähn, als Taxifahrer. Musik und Schnelldurchlauf betonen das Groteske an der Story ebenso wie der distanziert ironische Kommentar. Neben Mutter Kerner steht Alex (Daniel Brühl) im Mittelpunkt, der das Ganze inszeniert und das Wiedersehen mit seinem in den Westen getürmten Vater (Burghart Klaußner) emotional hervorragend darstellt. Die ruhige Inszenierung hilft ihm dabei. Man kann den Film immer wieder mal anschauen, um die eigenen Emotionen erneut zu testen oder um eine deutsche Bildungslücke zu schließen.War diese Bewertung hilfreich?
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