Sa, 18.01.2025, 23:40 Uhr - 01:30 Uhr | 3SAT
In seiner New Yorker Kanzlei ist der Anwalt Michael Clayton der Mann fürs Grobe. Lautlos und effizient vertuscht er Skandale, um mächtige Klienten aus Politik und Wirtschaft zu schützen.
Seit zwölf Jahren erledigt er diesen Job, doch seine Vorgesetzten behandeln ihn noch immer nicht mit dem Respekt, der ihm in seinen Augen zusteht. Alle Versuche, diesem Leben zu entkommen, sind - ebenso wie seine Ehe - gescheitert.
Mit einem eigenen Restaurant hat Clayton zudem 75.000 Dollar Schulden angehäuft. Ein brisanter Spezialauftrag könnte ihn endlich sanieren: Der Anwalt soll seinen langjährigen Freund und Kollegen Arthur Edens wieder auf Kurs bringen, der während eines wichtigen Prozesses einen Nervenzusammenbruch erlitten hat und seither unberechenbar ist.
Eden vertritt das Chemieunternehmen U/North, das ein umstrittenes Pestizid auf den Markt gebracht hat - die Art Prozess, den Eden normalerweise mit links gewinnt. Doch ein Geheimdokument, aus dem hervorgeht, dass sein Klient den qualvollen Krebstod unzähliger Farmer eiskalt in Kauf nimmt, hat ihn in eine existenzielle Sinnkrise gestürzt. Als die skrupellose Leitung der U/North Schläger engagiert, um den Anwalt zum Schweigen zu bringen, gerät auch Clayton in die Schusslinie.
Mit dem für sechs Oscars nominierten Thriller "Michael Clayton" gelang Regiedebütant Tony Gilroy ein spannender Film über den schmalen Grat zwischen juristischem Beistand und kriminellen Verwicklungen, der ganz im Stil der Verschwörungsfilme der 1970er-Jahre inszeniert ist. Als käuflicher Antiheld liefert Oscarpreisträger George Clooney in der Titelrolle eine fantastische Leistung. Ähnlich facettenreich ist die Britin Tilda Swinton als Claytons skrupellose Gegenspielerin Karen - eine Paraderolle, für die sie mit einem Oscar als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet wurde. Sydney Pollack als aalglatter Chef und Tom Wilkinson als psychotischer Anwalt komplettieren das herausragende Ensemble.
Genre | Spielfilm |
Jahr | 2007 |
Land | USA |
FSK | 12 |
2 von 2 Nutzern fanden diese Bewertung hilfreich: Fr, 26.08.2011 von 8martinGeorge der 'Müllmann'Die Anfangssequenz findet den Zuschauer überrascht, weil unwissend. Erst am Ende kommt die Aufklärung. Dazwischen agiert George Clooney als selbsternannter ’Müllmann’. Er klärt einen Umweltskandal auf und legt illegale Machenschaften bloß, ’räumt für andere den Dreck weg’. Am Rande taucht noch die Verwandtschaft auf. Spielschulden belasten seine finanziellen Möglichkeiten. Er bewegt sich in einem dichten sozialen Umfeld. Wir erfahren immer nur so viel, dass das Interesse nicht erlahmt. Dabei braucht man die letzten Zusammenhänge nicht zu verstehen. Man kann sich ja gut optisch an den handelnden Personen entlang hangeln. Clooney ist der Gute, Tilda Swinton das skrupellose Monster. Auch die anderen Akteure sind überzeugend. Man spürt, es geht wie immer um Macht, Einfluss und sehr viel Geld. Vielleicht braucht es heute auch nicht mehr so viele Hintergrundinformationen, denn ähnliche Themen sind ja allseits bekannt. So kann sich Regisseur Gilroy ganz auf die Spannung und die Erzählweise konzentrieren, die sich aus einer Vielzahl von Facetten zusammensetzt. Durch die lange Exposition sind gewisse Längen offenbar nicht zu vermeiden. Vermindern den Unterhaltungswert aber nur unwesentlich.War diese Bewertung hilfreich? |
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