Fr, 15.11.2024, 22:30 Uhr - 01:05 Uhr | 3SAT
Als britische Kriegsgefangene für die Japaner 1943 eine wichtige Brücke über den Kwai-Fluss bauen sollen, widersetzen sie sich. Doch ihr Kommandant ist damit nicht einverstanden.
Seine Soldaten sollen die Brücke als Symbol für Stolz und Überlegenheit des Britischen Empire errichten. - Regisseur David Lean verfilmte den bekannten Roman von Pierre Boulle mit William Holden und Alec Guinness als großes Antikriegsepos.
Während Kommandant Oberst Nicholson sich unter Berufung auf die zweite Genfer Konvention für eine menschliche Behandlung seiner Soldaten einsetzt, nutzt der japanische Kommandant die Situation, um die Gefangenen zu demütigen. Als Nicholson dann doch die Arbeit verweigern lässt, entbrennt ein Kampf um Prinzipien, Würde und Freiheit. Und während das Bauwerk, das von strategischer Bedeutung im Krieg zwischen Großbritannien und Japan ist, für Nicholson immer mehr zur Obsession wird, plant ein Trupp der Alliierten, die Brücke zu sprengen.
"Die Brücke am Kwai" wurde mit drei Golden Globes und sieben Oscars ausgezeichnet, darunter die Oscars für die beste Regie, die beste Kamera, die beste Musik, das beste adaptierte Drehbuch und den besten Hauptdarsteller: Alec Guinness für seine differenzierte psychologische Darstellung des Oberst Nicholson.
"Effektvoll und sorgfältig inszeniertes Kriegsabenteuer, zwiespältig in seiner ambivalenten Haltung zwischen Apotheose unbedingter militärischer Pflichterfüllung und ironischer Kritik an der absurden Sinnlosigkeit des Krieges." (Lexikon des internationalen Films)
Genre | Spielfilm |
Jahr | 1957 |
Land | GB |
FSK | 12 |
1 von 1 Nutzern fanden diese Bewertung hilfreich: Mo, 18.01.2016 von 8martinColonel Bogey Marsch als PalliativDie Titelmusik zu diesem Klassiker pfeifen seitdem die Spatzen förmlich von allen Dächern. Und wenn man den Film nach einigen Jahren wiedersieht, ist das wie ein Treffen mit ehemaligen Freunden. Zu tief hat sich die Figur von Colonel Nicholson (Alec Guinness) ins Gedächtnis eingegraben. Sein Gesicht und seine Haltung sind quasi ein Symbol für soldatische Zucht und Ordnung geworden. Sein stures Beharren auf internationalen Konventionen und sein ganz persönlicher Widerstand gegen eine unmenschliche Behandlung prägen diesen Film. Dabei kommt es erst zu einer Machtprobe mit psychologischem Taktieren mit Lagerkommandant Saito (Sessue Hayakawa) und später zu einer Demütigung der militärischen Sieger durch die überlegene britische Ingenieurskunst. Dabei sind es eigentlich zwei Filme: einer spielt im Kriegsgefangenenlager und der andere ist ein Himmelfahrtskommando zur Sprengung der Eisenbahnbrücke, die die britischen Gefangenen im Dschungel gebaut haben. Beide Handlungsstränge (auch zeitlich etwa gleich lang) treffen aufeinander und ergeben ein äußerst spannendes Finale. David Lean hat ein zeitloses Paradebeispiel für einen Spannungsaufbau geschaffen: die Gefangenen feiern lautstark, der nahende Zug kündigt durch sein Pfeifen sein Kommen an, die Sprengladung ist angebracht, Nicholson und Saito entdecken das Sprengkabel… Immer wieder werden retardierende Elemente eingebaut (Hitchcock hätte seine Freude daran gehabt). Die Zeit drängt, wird immer knapper. Und dann kommt ein völlig überraschender Schluss, der keine Sieger kennt. Major Clipton (James Donald) hat das letzte Wort ‘Wahnsinn‘. Der Krieg hat sich selbst zerstört. Selbst das Friedliche an ihm wird gnadenlos vernichtet. Der Colonel Bogey March vereint noch einmal alle. Zu Recht zählt der Film zu den 100 Besten aller Zeiten, trotz unterschiedlicher Rezeption.War diese Bewertung hilfreich? |
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