Di, 19.11.2024, 14:10 Uhr - 15:00 Uhr | 3SAT
Der Fluss Doubs hat sich über Jahrhunderte tief ins Gestein des Jura gefressen. Die idyllische Flusslandschaft bezaubert mit einer vielfältigen Fauna und Flora.
Der Doubs fließt von Frankreich in die Schweiz und durchquert auf 68 Kilometern die Westschweizer Kantone Neuenburg und Jura. Auf dieser Länge kann die Naturlandschaft in vier Tagen erkundet werden.
Auf rund 30 Kilometern markiert der Fluss die Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich. Ob zu Fuß, per Fahrrad, im Kanu oder auch zu Pferd - entlang des Doubs gibt es viel zu entdecken.
Im Waldreservat "La Theusseret" wird die Natur sich selbst überlassen. Sie leidet jedoch zusehends unter verschiedenen Umwelteinflüssen: Wenig Wasser und hohe Wassertemperaturen machen dem Fluss und den aquatischen Lebewesen zu schaffen. Deshalb wurde das Projekt "Doubs Vivant" - "Lebendiger Doubs" - ins Leben gerufen. Vor allem die Population des Aprons reduzierte sich in den vergangenen Jahren stetig auf ein alarmierend tiefes Niveau.
Der Apron, auch bekannt als Rhone-Streber, gilt als eines der am stärksten gefährdeten Wirbeltiere Europas. Er ist streng geschützt. Die Jurassier sehen ihn nicht einfach als einen Fisch - es ist der "König des Doubs". Das Bundesamt für Umwelt, die zwei Kantone Neuenburg und Jura sowie die Umweltorganisationen WWF und Pro Natura haben beschlossen, den genetisch einzigartigen Apron zu suchen, um ihn vor dem Aussterben zu bewahren. Céline Barrelet vom Schweizerischen Fischereiverband leitet die Suchaktionen. Für sie ist klar: "Im Doubs gibt es ihn bestimmt noch. Nicht mehr viele Individuen, leider. Ich denke, dass dies die letzte Chance ist, den Apron zu retten."
Viviane Froidevaux arbeitet beim "Regionalen Naturpark Doubs". Sie leitet das Projekt der Wiederansiedelung der "fritillaria meleagris", der Schachblume. In Zusammenarbeit mit dem "Botanischen Garten Jurassica" von Pruntrut soll die vom Aussterben bedrohte Pflanze neu angesiedelt werden, damit sie sich langfristig natürlich fortpflanzen kann.
Kurz vor dem Grenzdorf Goumois liegt der "Moulin Jeanottat", das Anwesen der Familie Dubail. Pierre ist 1939 in diesem Haus geboren. Bis 2003 betrieb er am Wanderweg mit seiner Frau Gabrielle ein Fischrestaurant, das bei Wanderern sehr beliebt war. Eine kleine Tafel mit der Inschrift "Douane Suisse" zeugt vom wohl kleinsten Grenzübertritt zwischen Frankreich und der Schweiz. Die Familie hatte eine Spezialbewilligung, um die Gäste mit ihrem Boot über den Doubs nach Frankreich zu bringen. Pierre erzählt vom Zweiten Weltkrieg, als Schmuggler im Juragebiet ein einfaches Spiel hatten, weil der Doubs leicht zu überqueren war.
Der Fluss fließt mal sanft, mal etwas wilder durch ein Naturschutzgebiet, in dem Auengebiete von nationaler Bedeutung liegen. Eingebettet in ein traumhaftes Wander-, Bade-, Fischer- und Pferdeparadies lädt der Doubs ein zum Auftanken und Entspannen. Unberührte Natur abseits der Zivilisation: So präsentiert sich die Wanderung entlang des Doubs. Die Jurassier sind stolz auf diese Naturperle und schützen sie mit aller Kraft.
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