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Anno 1870 machen die Desperados Link (Charles Bronson) und Gauche (Alain Delon) das Grenzgebiet zwischen den USA und Mexiko unsicher. Als den beiden bei einem Zugüberfall neben viel Geld auch der japanische Botschafter samt Freundschaftsgeschenk – ein unschätzbar wertvolles, goldenes Samurai-Schwert – in die Hände fällt, übertölpelt Gauche kurzerhand den Kumpan und macht sich mit Schwert und Kohle aus dem Staub. Kuroda (Toshiro Mifune), einer der Samurai-Leibwächter des Botschafters, erhält den Auftrag, Gauche zu verfolgen und das Schwert unter allen Umständen zurückzubringen. Dabei helfen soll ihm Link, der nun ebenfalls grosses Interesse hat, seinen ehemaligen Partner wiederzufinden. Erstes Ziel auf der Reise des ungleichen Paares ist das Bordell von Cristina (Ursula Andress), einer Prostituierten, der Gauche früher einmal den Hof gemacht hatte. Schliesslich wagt sich das Trio ins gefährliche Komantschen-Gebiet, wohin sich der hinterhältige Schwertklauer zurückgezogen hat.
1971, als die Welle mit italienischen Western bereits am Abebben war, versuchte der dreifache James Bond-Regisseur Terence Young mit einem cleveren Trick, das Genre zu revitalisieren. Seine Idee: Man mische den Spaghetti-Western zusammen mit Elementen der damals aufkommenden Martial-Arts-Streifen aus Fernost. Dazu verpflichtete er mit Charles Bronson den aus «Spiel mir das Lied vom Tod» berühmt gewordenen mundfaulen Rächer sowie mit dem 2024 verstorbenen Alain Delon den coolen Antihelden aus unzähligen Gangsterfilmen. Der aus Kurosawas «Die sieben Samurai» weltbekannte Japaner Toshiro Mifune spielte den stoischen Kämpfer an der Seite des Westerners. Ursula Andress, die am 19. März 2025 ihren 89. Geburtstag feiern kann, sorgte für die weiblichen Reize. Die Rechnung ging auf und «Rivalen unter roter Sonne» wurde zu einem Erfolg.
Genre | Western |
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Jahr | 1971 |
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Land | Italien, F |
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FSK | 12 |
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Darsteller | Charles Bronson, Ursula Andress, Alain Delon, Toshirô Mifune, Capucine |
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Regie | Terence Young |
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Drehbuch | William Roberts, Laird Koenig |
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Kamera | Henri Alekan |
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Musik | Maurice Jarre |
0 von 1 Nutzern fanden diese Bewertung hilfreich: Sa, 08.08.2015 von 8martinMit Colt und SchwertHier hat Altmeister Terence Young bewiesen, dass die Europäer auch ganz tolle Western drehen können. Das hier ist ein besonders Gelungener. Dazu standen ihm 4 Superstars zur Verfügung. Die kunstvoll aufgebaute und anhaltende Spannung bezieht der Film aus dem gegensätzlichen Nebeneinander von dem echten Cowboy Link (Charles Bronson) und dem Samurai Kuroda (Leinwandlegende Toshiro Mifume). Egal ob es um Kampftricks oder das Essen geht. Das allein ist schon Stoff genug für eine vergnügliche Unterhaltung. Allein für das wertvolle Samurai Schwert findet Link viele Bezeichnungen wie z.B. ‘langes Messer‘. Weitere witzige Dialoge geben Anlass zum Schmunzeln. (‘Der da hinten spricht Latein. Er wollte mal Priester werden‘) Oder wenn Link dem Samurai erklärt, wo beim Pferd vorne und wo hinten ist: Und der punktet, indem er Moskitos mit dem Messer in der Luft teilt: Anlass zum Hingucken gibt nicht die lüsterne Pepita (Capucine) sondern die Nutte Christina (Ursula Andress), die sich noch nie so freizügig gezeigt hat. Link meint zu ihr ‘Wenn du was essen willst, dann koch‘. Du lässt doch sonst nichts anbrennen‘.
Alle verfolgen Gauche, den Linkshänder, (Alain Delon) als schießwütiger Ganove. Fragt Bordellchefin Pepita Link, wie lang sie alle bleiben wollen. Antwort: ‘Bis Gauche kommt. Bis es ihn juckt.‘ Darauf Pepita mit einem Rippentriller für Link ‘Mich juckt es jetzt schon.‘
Als letzte Trumpfkarte zieht Young die Indianer. Sie liefern im tragischen Finale einen aufopferungsvollen Job im mannshohen Schilf. So bleiben nur Link und Christina übrig. Das teure Samurai Schwert, um das es u.a. hier eigentlich ging, hängt bedeutungslos an einer Fernmeldeleitung. Stets spannend mit Steigerungen.War diese Bewertung hilfreich? | ![]() |
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