Do, 07.11.2024, 14:15 Uhr - 16:09 Uhr | ARTE
Deutschland im Spätsommer 1942: Noch glaubt man im Reich an den Gewinn des Krieges. Das Leben des 17-jährigen Friedrich Weimer spielt sich zwischen seiner Arbeit in einer Kohlehandlung, dem Boxverein und der engen Wohnung seiner Eltern ab. Bei einem Wettkampf wird sein Boxtalent von Heinrich Vogler entdeckt, Lehrer an der Nationalpolitischen Lehranstalt (Napola) Allenstein. Friedrich sieht eine Chance, sich zu beweisen und seiner miefigen kleinen Welt zu entkommen. Er besteht die Aufnahmeprüfung. Zucht und Ordnung bestimmen von nun an seinen Alltag. Bis sich Friedrich entscheiden muss, auf welcher Seite er steht …
Genre | Film |
Jahr | 2004 |
Land | D |
FSK | 12 |
Darsteller | Max Riemelt (Friedrich Weimer), Devid Striesow (Heinrich Vogler), Tom Schilling (Albrecht Stein), Joachim Bißmeier (Dr. Karl Klein), Justus von Dohnanyi (Gauleiter Heinrich Stein), Michael Schenk (Josef Peiner), Florian Stetter (Justus von Jaucher), Alexander Held (Friedrichs Vater), Sissy Höfferer (Friedrichs Mutter) |
Regie | Dennis Gansel |
Drehbuch | Dennis Gansel, Maggie Peren |
Kamera | Torsten Breuer |
Sa, 05.06.2010 von iontrxGuter Deutscher FilmEs lohnt sich diesen Film zu sehen.War diese Bewertung hilfreich? | |
Sa, 19.11.2011 von 8martinZwei FreundeNicht nur wegen der jüngsten Ereignisse (2011) bleibt dieser Film ein wichtiges Dokument gegen das menschenverachtende Naziregime. Am Beispiel zweier Freunde, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, wird das in ergreifender Art und Weise demonstriert. Der eine, Friedrich (Max Riemelt), Arbeitersohn, Boxtalent, der andere Albrecht (Tom Schilling), Sohn des Gauleiters, literarisch begabt. Sie treffen sich auf der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt. In der Figur des jungen Friedrich wird deutlich, wie ein unbedarfter Sportler in die Fänge de Nationalsozialismus geraten kann. Die detailgenaue Schilderung der Ausbildung verdeutlicht die NS Ziele ebenso wie die Faszination, die von einem geordneten Tagesablauf ausgeht, vom alles beherrschenden Gleichschritt, einer smarten Uniform und einer Gemeinschaft, die auf Kameradschaft beruht. Ganz allmählich kommt es aber auch zu demütigenden Schikanen. Bettnässer werden öffentlich gemoppt, Missbrauch wird angedeutet. Ein wichtiges Erziehungsziel ist es, kein Mitleid zu haben und sich für nichts zu entschuldigen. Bei einem ersten Einsatz dämmert es Albrecht und Friedrich, als sich der Gauleiter als Mörder outet. Albrechts Ende ist das optische und dramatische Highlight des Films, dies wird verstärkt durch den fast lautlosen Schmerz der Mutter und den bornierte Fanatismus des Vaters. Der weggedrehte Ton bewirkt eine erhöhte Erfahrung der Pein in der ganzen Endphase. Jeder der diesen Film sieht und versteht, wird sich nie im Rechtsextremismus engagieren. In sofern ein unbedingtes Muss für jeden, vor allem für junge Menschen.War diese Bewertung hilfreich? |
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