morgen, 14:15 Uhr - 15:55 Uhr | ARTE
Für den reichen Neapolitaner Domenico ist die ehemalige Prostituierte Filumena die ideale Dauergeliebte. Seine Freiheit will der bindungsscheue Junggeselle nicht aufgeben, und so erstreckt sich das aus ihrer Sicht undankbare Arrangement über Jahrzehnte. Besser als jede Gattin führt die vielseitige Mätresse ihm den Haushalt, managt seine Geschäfte und bringt heimlich noch drei Kinder zur Welt. Als der ergraute Lebemann schließlich in Erwägung zieht, seine gealterte Gespielin durch eine Jüngere zu ersetzen, gibt Filumena vor, im Sterben zu liegen, und erzwingt so endlich die ersehnte Heirat ... Das Traumpaar Sophia Loren und Marcello Mastroianni glänzt in diesem Beziehungsmelodram von Altmeister Vittorio De Sica.
Genre | Film |
Jahr | 1964 |
Land | Italien |
Darsteller | Sophia Loren (Filumena Marturano), Marcello Mastroianni (Domenico Soriano), Aldo Puglisi (Alfredo), Tecla Scarano (Rosalia), Marilù Tolo (Diana), Gianni Ridolfi (Umberto), Vito Moricone (Riccardo), Rita Piccione (Teresina) |
Regie | Vittorio De Sica |
Drehbuch | Renato Castellani, Tonino Guerra, Leo Benvenuti, Piero De Bernardi |
Kamera | Roberto Gerardi |
Mo, 01.08.2011 von 8martinFilumenas MännerEine klassische Komödie der 60er Jahre, die man sich auch heute immer wieder anschauen kann. Das Bemerkenswerte daran ist nicht die an sich trockene Thematik “eine durch vorsätzliche Täuschung erzwungene Ehe“, sondern was de Sica mit seinen beiden Hauptdarstellern (Sophia Loren und Marcello Mastroianni) daraus gemacht hat. Selten war die Loren so wandlungsfähig wie hier: vom verängstigten Landei über die flotte Vollblutnutte zur selbstbewussten Matrone. Aber auch Mastroianni beweist einmal mehr sein Talent: vom Womanizer über den vorübergehend willfährigen Trottel zum erwachsenen Mann, der zu seinen Gefühlen steht. Atmosphäre, Gestik und Komik bringen das Italien-Feeling mit viel Palaver und temporeicher Action gut rüber. Die Handlung ist aber ganz allgemein irgendwie zeitlos. Das gibt es immer wieder, dass ein reicher Mann seiner Freundin alle mit Geld zu bekommenden Dinge schenkt. Nur heiraten tut er sich nicht. Nach zwei Dritteln schlägt diese etwas einseitige Liebesgeschichte nach vielen Tricksereien und Täuschungen in ein echtes menschliches Drama um. Bei der Suche nach den vermeintlichen Söhnen werden echte Gefühle sichtbar. Sophias erlösende Tränen machen schon Eindruck. Ebenso wie der hauptsächlich komödiantische Charakter des Films. Dafür hier nur zwei Beispiele: Sophias Unterschrift (’Filumena’) schrieb Filmgeschichte und das unerwartete „Grüß Gott!“ zur Begrüßung, als die beiden im Bett überrascht werden, mögen genügen. Großartig, zeitlos und typisch italienisch.War diese Bewertung hilfreich? |
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