Mi, 04.12.2024, 20:15 Uhr - 22:00 Uhr | ARTE
Das Biopic „Capote” widmet sich der sechs Jahre dauernden Arbeit des US-amerikanischen Autors Truman Capote an seinem Tatsachenroman "Kaltblütig". Capote recherchiert in einer kleinen Ortschaft, die Schauplatz offenbar sinnloser Morde an einer vierköpfigen Familie wurde. Der Schriftsteller führt unzählige Gespräche mit Perry Smith und Dick Hickock, den beiden geständigen Mördern, die er bis zu ihrer Exekution begleitet. Die überzeugend gespielte Filmbiografie beleuchtet auch die Schattenseiten des weltberühmten Autors, ohne sich von ihm abzuwenden.
Genre | Film |
Jahr | 2005 |
Land | USA |
Darsteller | Philip Seymour Hoffman (Truman Capote), Catherine Keener (Nelle Harper Lee), Clifton Collins Jr. (Perry Smith), Chris Cooper (Alvin Dewey), Bob Balaban (William Shawn), Bruce Greenwood (Jack Dunphy), Mark Pellegrino (Dick Hickock) |
Regie | Bennett Miller |
Drehbuch | Dan Futterman |
Kamera | Adam Kimmel |
1 von 1 Nutzern fanden diese Bewertung hilfreich: Do, 17.11.2016 von 8martinBegnadetes EkelPhilip Seymour Hoffman† stellt die Titelfigur in ihrer ganzen Zwiespältigkeit großartig dar (Oscar!). Dass Truman Capote ein arroganter, intellektueller Alk war, der trotz Pieps Stimme auf sein soziales Umfeld heftig verbal einprügelte wird ebenso deutlich wie die Tatsache, dass er ein begnadeter Schriftsteller war. Mehrfach wird auf ‘Tiffany‘ hingewiesen. Hier recherchiert er für seinen Tatsachenroman ‘Kaltblütig‘, dessen grauenvoller Plot nur angedeutet wird. Und noch etwas wird hier klar: Capote hat sich nicht nur für die Handlung interessiert, sondern auch für die Täter. Jeder weiß, Capote war schwul. Als er die Story hat, lässt er in seiner Egozentrik den Mörder Perry (Clifton Collins jr.) fallen wie eine heiße Kartoffel – allerdings mit einer Träne im Knopfloch. Das macht ihn für manche nicht gerade liebenswerter. Bemerkenswert noch aus seinem Freundeskreis Harper Lee (Catherine Keener), die mit der ‘störenden Nachtigall‘ Weltruhm erlangte und die Einzige, die es an seiner Seite aushielt. Dem Rest der Promis merkt man an, dass sie sich in seinem Ruhm bloß sonnten, denn eines war Capote nie: langweilig. Es bleibt eine Dokumentation ohne Spannung. Selten war der ‘Titelheld‘ unsympathischer als hier. Doch Seymour-Hoffmans Darstellung dieses menschlichen Zwerges aber schriftstellerischen Riesens kann einen schon fesseln.War diese Bewertung hilfreich? |
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