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Die englische Aristokratin Lady Sarah Ashley (Nicole Kidman) reist Ende der 1940er-Jahre nach Australien, um ihren Ehemann zurückzuholen, der im Hinterland des Wüstenkontinents eine Ranch namens Faraway Downs besitzt. Kaum an ihrem Ziel angekommen, erfährt Lady Sarah, dass ihr Mann ermordet wurde. Er hinterlässt seiner Frau Faraway Downs in einem desaströsen Zustand – und 1500 Kühe dazu. Zudem erhebt der langjährige Verwalter der Ranch Neil Fletcher (David Wenham) Anspruch auf das Anwesen.
Vom Viehtreiber Drover (Hugh Jackman) wird die vornehme Engländerin in das rauhe Leben auf dem Lande eingeführt. Zunächst noch abweisend und zickig zueinander, entwickeln die beiden bald schon Gefühle füreinander. Von Fletcher unter Druck gesetzt, treiben Drover und Sarah die 1500 Rinder quer durch die Wüste nach Darwin an die Küste, wo sie sie verkaufen wollen, um zu Geld zu kommen und damit Faraway Downs zu retten. Der Treck wird zur endlosen Strapaze und Fletcher ist der Gruppe dicht auf den Fersen. Nullah (Brandon Walters), ein kleiner Aboriginemischling und ungeliebter Sohn von Neil Fletcher, weicht dabei nicht von Sarahs Seite.
Als der Viehtreck schliesslich in Darwin ankommt, greifen die Japaner die Hafenstadt mit Bombern an und Sarah und Drover werden voneinander getrennt. Zu Sarahs Entsetzen wird ihr auch Nullah weggenommen. Der Junge wird Opfer der staatlichen Politik, Mischlingskinder in Internate zu stecken, um sie umzuerziehen. Doch Sarah kämpft um ihre beiden Liebsten.
Mit «Australia» wollte sich der Australier Baz Luhrmann gemäss Interview einen lange gehegten Wunsch erfüllen, nämlich ein Epos über seinen Heimatkontinent Australien auf die Leinwand zu bringen. Der Regisseur orientierte sich dabei an berühmten Vorbildern wie «Gone With the Wind» oder «The Wizard of Oz», bei Letzterem vor allem musikalisch. Die Hauptrollen besetzte Luhrmann mit Landsfrauen- und männern: Nicole Kidman, schon in Luhrmanns «Moulin Rouge» in der Hauptrolle, mimt die aristokratische Lady Ashley, Hugh Jackmann spielt Drover, den bodenständigen, einfach gestrickten Cowboy. Die Rolle des Aborigine-Jungen Nullah spielt der beim Dreh erst zwölfjährige Brandon Walters, der für seine Rolle mehrfach ausgezeichnet wurde.
Genre | Drama |
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Jahr | 2008 |
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Land | Australien, USA |
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FSK | 12 |
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Darsteller | Nicole Kidman, Hugh Jackman, David Wenham, Bryan Brown, Jack Thompson, David Gulpilil, Brandon Walters, David Ngoombujarra, Ben Mendelsohn, Essie Davis |
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Regie | Baz Luhrmann |
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Drehbuch | Baz Luhrmann, Stuart Beattie, Ronald Harwood, Richard Flanagan |
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Kamera | Mandy Walker |
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Schnitt | Dody Dorn, Michael McCusker |
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Musik | David Hirschfelder |
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Wiederholung | Wiederholung |
Di, 27.12.2011 von 8martinDie Lady und der CowboyDer Funke will irgendwie nicht so richtig überspringen. Zugegeben Melodramen sind eigentlich nicht mein Ding, obwohl ich ’Jenseits von Afrika’ oder ’Vom Winde verweht’ –zig Mal angeschaut habe. Aber bei der Starbesetzung und dem Starregisseur kann man doch nicht schief liegen. Die Geschichte wird in wunderschönen Bildern – vor allem von der Landschaft – erzählt. Fast 2 Stunden lang sehen wir ein Farmer-Epos und Frauenfilm, ein sowohl geschäftliches als auch sexuelles Duell zwischen Kidman und Jackman (Ihn nennt man ’Boss’ sie ’Mrs Boss’). Er ist der handfeste Westerner, sie das Püppchen, das staunt, kreischt und ständig empört ist. Beide machen eine Wandlung im zweiten Teil durch. Und da bekommt der Film vorübergehend auch etwas Tiefe, denn zwischen beiden steht Nullah, ein Junge der Aborigines. Die australische Eingeborenenproblematik wird auch hin und wieder eingestreut und von ihrer rassistischen und ideologischen Seite her beleuchtet. Da ist der Einsatz des ’Rainbow Songs’ schon gelungener; das erinnert dramaturgisch an ’Que sera’ in ’Der Mann der zuviel wusste’. Mit dem furiosen Luftangriff der Japaner (2. Weltkrieg) werden alle in ein apokalyptisches Inferno gestürzt. Und es entsteht kurzzeitig etwas Spannung bevor uns das sich lang hinziehende Happy End erreicht.
Der Unterhaltungswert hält sich im üblichen Rahmen einer Kaffeefahrt, auf der es viele gute Sonderangebote gibt, aber keines davon ist so verlockend, als dass es uns vom Stuhl reisst.War diese Bewertung hilfreich? | ![]() |
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