Sternstunde Kunst

Patricia Highsmith verbrachte ihre letzten Lebensjahre im Tessin. Sie hatte sich zunehmend enttäuscht in das kleine Dörfchen Tegna zurückgezogen. In ihrem Wäscheschrank lagerte sie ihre Tagebücher; 8000 Seiten, fein beschrieben und schwer zu entziffern. Es sind intime Reflexionen über Geliebte, Freunde und Familie.

Auf diesen Schatz stützte sich die Filmemacherin Eva Vitija in ihrem Dokumentarfilm «Loving Highsmith». Er wirft ein neues Licht auf das Leben und Werk der berühmten Thriller-Autorin, die sich täglich mit Betrug und Mord auseinandersetzte. Die Liebe ist der heimliche Nährboden für die Werke von Patricia Highsmith. Wie viele ihrer Romanfiguren führte sie ein Doppelleben. Sie sah sich zeitlebens gezwungen, vor ihrer Familie im konservativen Texas und vor der Öffentlichkeit geheim zu halten, dass sie lesbisch ist. Eva Vitija ist es gelungen, ehemalige Freundinnen und Familie zu interviewen.

Entstanden ist eine faszinierende Liebesbiografie, die ins Land der Obsessionen, der doppelten Identität, der Geheimnisse und der Sehnsüchte von Patricia Highsmith führt.