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Comedian Harmonists

Mi, 18.12.2024, 00:20 Uhr - 02:20 Uhr | ORF 1

Comedian Harmonists4 Sterne bei 1 Bewertung
Film, 1997 | 16 zu 9VT150Stereo
Comedian Harmonists

"Wenn wir uns nicht hätten trennen müssen, wir wären heute noch bekannter als die Beatles", sagt Roman Cycowski, der letzte Überlebende der "Comedian Harmonists". Und er hat zweifellos Recht. Die Lieder der Gruppe haben in den vergangenen Jahren eine beispiellose Renaissance erlebt. Wer kennt sie nicht: "Veronika, der Lenz ist da", "Wochenend' und Sonnenschein". Auch wenn diese Lieder eine wichtige Rolle in dem Film "Comedian Harmonists" einnehmen, handelt es sich hier um keinen Musikfilm. Im Vordergrund stehen die einzelnen Mitglieder der Truppe, die es innerhalb eines Jahres aus der absoluten Anonymität auf den Gipfel der Popularität geschafft haben, um danach wieder in der Versenkung zu verschwinden.
Das Schicksal der "Comedian Harmonists" bündelt wie in einem Brennglas unser wertvolles, unberechenbares Jahrhundert. In ihrem Schicksal spiegeln sich die zeitlosen Träume von Freundschaft und Erfolg wie auch die Ängste von Niederlage, Trennung und Verzweiflung wider.

Hergestellt in Zusammenarbeit mit dem ORF Film/Fernseh-Abkommen

GenreFilm
Trennstrich
Jahr1997
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DarstellerBen Becker (Robert Biberti), Heino Ferch (Roman Cycowski), Ulrich Noethen (Harry Frommermann), Heinrich Schafmeister (Erich Abraham Collin), Max Tidof (Ari Leschnikoff), Kai Wiesinger (Erwin Bootz),
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RegieJoseph Vilsmaier
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BuchKlaus Richter, Jürgen Büscher (nach der Idee), Hanno Huth (nach der Idee)

Bewertungen

1 von 1 Nutzern fanden diese Bewertung hilfreich:

Mi, 29.10.2014 von 8martin
5 + 14 Sterne
Das ist bisher Vilsmaiers bester Film. Er setzt einer renommierten Gesangstruppe ein eindrucksvolles Denkmal und verbindet das mit einem Zeitkolorit aus den Anfängen der Naziherrschaft. Und das tut er durch eine detaillierte und historisch durchaus fundierte Darstellung der Einzelschicksale. Ende der 20er Jahre ist es eine lebenswichtige Frage, ob man Jude ist oder nicht. Dennoch ist die erste Hälfte ein reiner Wohlfühlfilm. Hier wird die musikalische Entwicklung des Quintetts aufgezeigt, als der Blues noch die Szene beherrschte, die nicht nationalistisch gesinnt war. Allein ihr Name war für diese Kreise eine Provokation. Auch der Hinweis auf die Schizophrenie der Mächtigen ist gelungen. Das zeigen Rolf Hoppe als Julius Streicher und Parteigenosse Jürgen Schornagel, der trotz Berufsverbot ein Autogramm will. Wir sehen eine sensible Hinführung zur Naziproblematik: Hitlerrede, Pogrom, öffentliche Schreihälse, Polizei schaut weg! Aber auch die menschlichen Auseinandersetzungen innerhalb der Gruppe sind dramatisch. Hier steht Erna (Meret Becker) zwischen Robert (Ben Becker) und Harry (Ulrich Noethen). Und drei jüdische stehen drei nicht-jüdischen Landleuten gegenüber. Auch das Drehbuch hat ein Lob verdient. Da wird eine Melodie durch eine ‘Synkope‘ verändert und es wird erklärt, was es bedeutet, wenn ‘der Spargel wächst‘ oder der ‘Kaktus sticht‘. Die Musik ist extrabreit angelegt. Ein Genuss! Die Songs sind inhaltlich gut eingepasst. Beim letzten Auftritt kann man sogar zum Taschentuch greifen. Bei der langen finalen Stille vor den stürmischen Standing Ovations zittert die Luft. Hier zieht noch einmal vor dem geistigen Auge des Zuschauers die ganze tragische Dramatik erneut vorbei. Ganz großes Kino!War diese Bewertung hilfreich?
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