Mo, 18.11.2024, 00:05 Uhr - 01:45 Uhr | ONE
New York, 1961. Was macht ein erfolgloser New Yorker Musiker ohne ein Zuhause? Was passiert, wenn er fast jede Nacht auf einer anderen Couch schläft und dabei mal die Frau eines Freundes schwängert und mal die geliebte Katze eines anderen aussperrt? Und was, wenn er diese Katze dann einfach nicht mehr los wird? Llewyn Davis lebt für die Folkmusik, doch der große Durchbruch lässt auf sich warten. Während sich in den Clubs von Greenwich Village aufstrebende Musiker die Klinke in die Hand geben, pendelt Llewyn zwischen kleinen Gigs und Songaufnahmen. Nacht für Nacht sucht er einen neuen Platz zum Schlafen und landet dann meist bei befreundeten Musikern wie Jim und Jean, mit denen ihn mehr als eine oberflächliche Freundschaft verbindet. Doch Llewyn kann seine Gefühle nur in der Musik und nicht im echten Leben äußern, und so lässt er sich weitertreiben - von New York bis Chicago und wieder zurück, ganz wie die Figuren in den Folksongs.
Mit ihrem Film 'Inside Llewyn Davis' entführen die Oscarpreisträger Joel & Ethan Coen ('Fargo', 'The Big Lebowski', 'No Country for Old Men', 'True Grit') auf einen faszinierend-skurrilen Trip durch die lebhafte Folkszene New Yorks in den frühen 60er Jahren - die Wiege von Musiklegenden wie Bob Dylan und Joni Mitchell. Oscar Isaac ('Drive', 'Dune', 'Scenes from a Marriage') brilliert in der Hauptrolle des eigenwilligen Folksängers, dessen Versuche, im Leben und in der Musik Fuß zu fassen, die Verlorenheit einer ganzen Generation spiegeln. An seiner Seite begeistern u.a. Carey Mulligan ('An Education', 'Maestro') und Justin Timberlake ('The Social Network'), die ebenso wie Isaac alle Songs im Film live singen. Und auch die weiteren Rollen sind u.a. mit Garrett Hedlund ('Tron: Legacy', 'On the Road - Unterwegs'), John Goodman ('The Big Lebowski', 'O Brother, Where Art Thou?') und Oscarpreisträger F. Murray Abraham ('Der Name der Rose', 'Amadeus') hochkarätig besetzt. Joel & Ethan Coen, die das Drehbuch schrieben und Regie führten, drehten in ihrer Heimatstadt New York und folgten mit 'Inside Llewyn Davis' ihrer lang gehegten musikalischen Leidenschaft, die sie einmal mehr mit Erfolgsproduzent und Oscarpreisträger T Bone Burnett ('O Brother, Where Art Thou - Eine Mississippi-Odyssee', 'Crazy Heart', 'Walk the Line') zusammenbrachten. Mit Unterstützung von Marcus Mumford, Sänger und Songwriter der erfolgreichen britischen Band 'Mumford & Sons', entstand ein Soundtrack, der auf geniale Art und Weise moderne und klassische Musiktraditionen verbindet. Für die visuelle Umsetzung zeichnete sich der sechsfach Oscar-nominierte französische Kameramann Bruno Delbonnel ('Die fabelhafte Welt der Amélie', 'Mathilde - Eine große Liebe', 'Macbeth' 2021) verantwortlich.
Genre | Film |
Jahr | 2008 |
Land | USA, F, GB |
FSK | 6 |
Darsteller | Oscar Isaac (Llewyn Davis), Carey Mulligan (Jean), Justin Timberlake (Jim), Max Casella (Pappi Corsicato), John Goodman (Roland Turner), Garrett Hedlund (Johnny Five), Ethan Phillips (Mitch Gorfein), Robin Bartlett (Lillian Gorfein), Jerry Grayson (Mel Novikoff), Adam Driver (Al Cody), Stark Sands (Troy Nelson), F. Murray Abraham (Bud Grossman), Jeanine Serralles (Joy (Schwester)) |
Regie | Joel Coen, Ethan Coen |
Buch | Joel Coen, Ethan Coen |
Kamera | Bruno Delbonnel |
So, 23.10.2016 von 8martinInnen drinDer Titel ist nichts sagender als der Film. Da werfen die Coen Brüder einen leicht ironischen Blick auf die amerikanische Musikszene und stellten den Titelhelden (Oscar Isaac) in den Mittelpunkt von Greenwich Village. Er ist ein Loser ohne Engagement, seine vorübergehende Freundin Jean (Carey Mulligan) ist schwanger, seine Eltern sind verstimmt und er hat einen Kater an der Backe, der ständig abhaut. Mögliche Produzenten wollen nicht zahlen und eigentlich hat er einen zweijährigen Sohn. Man könnte diese unheilvolle Kette von Umständen, die ständig von F-Wörtchen begleitet werden, noch endlos fortsetzen und so den ganzen Film nacherzählen. Dabei hätte man dann allerdings den klangvollen Score nicht berücksichtigt, eine Mischung aus Traditional und Country Sound. Es ist doch ein Musikfilm! In Amerika über den grünen Klee gelobt, hier in Europa eher zur Entspannung und zum Downchillen geeignet. Leicht melodramatische Texte. Man verpasst nichts, wenn man sich zwischendurch ein Bier aus dem Eisschrank holt. Da könnte man höchstens das Cameo von John Goodman oder Justin Timberlake nicht mitbekommen. Was aber auch kein besonderer Verlust ist. Und dann haben die Coens dem Film noch ihren Erkennungstempel aufgedrückt. Am Anfang und am Ende die gleiche Szene: dunkle Gasse, ein Mann, den man nicht erkennt, wartet auf Llewyn, redet unverständliches Zeug und schlägt ihn dabei zusammen. Passt zum Film wie Apfelmus zur Apple Pie. Bleibt die Frage ‘Was ist nun wirklich drin in diesem Llewyn Davis?‘ Klopf, klopf. Klingt irgendwie hohl. K.V.War diese Bewertung hilfreich? |
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