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Ziemlich beste Freunde

So, 06.10.2024, 00:10 Uhr - 02:00 Uhr | ONE

Ziemlich beste Freunde4 Sterne bei 1 Bewertung
Film, F 2011

Sie stammen aus verschiedenen Welten: Der vermögende Philippe (François Cluzet) wohnt in einem schicken Pariser Viertel und muss sich um seinen Lebensstandard eigentlich keine Sorgen machen. Doch seit einem verhängnisvollen Gleitschirmunfall ist er querschnittsgelähmt, sitzt im Rollstuhl und benötigt häusliche Rundum-Betreuung. Driss (Omar Sy) dagegen ist ein Einwandererkind, lebt mit seiner Mutter und seinem kleinen Stiefbruder in der Vorstadt und hat gerade eine Gefängnisstrafe hinter sich. Als Philippe eine neue Pflegekraft sucht, erscheint Driss bei dem Vorstellungsgespräch nur, um sich für das Arbeitsamt einen Nachweis unterschreiben zu lassen - wohl wissend, dass er den Job nie bekommen wird. Da aber irrt er sich gewaltig: Von Driss' lässiger Art und der völligen Abwesenheit geheuchelten Mitleids beeindruckt, bietet Philippe dem unkonventionellen jungen Mann eine Arbeitsstelle auf Probe an. So zieht Driss in der luxuriösen Stadtwohnung ein, macht es sich gemütlich und mischt mit seiner unangepassten Art das edle Domizil gehörig auf. Vor allem aber schafft er es, seinen notorisch kritischen Chef nicht nur richtig anzufassen, sondern ihn mit frischer Energie und Lebensfreude aus den depressiven Stimmungstiefs zu holen. Mit der Zeit wächst das gegenseitige Vertrauen der beiden grundverschiedenen Männer. Eine tiefe Freundschaft entsteht. Auch als Philippe von der kriminellen Vergangenheit seines Angestellten erfährt, stellt dies für ihn keinen Entlassungsgrund dar. Einerseits von Driss' Spontaneität fasziniert und mitgerissen, führt er seinen Pfleger andererseits an die Schönheit von Kunst und klassischer Musik heran. Als Driss von der Zuneigung Philippes zu einer langjährigen Brieffreundin erfährt, ermuntert er seinen Arbeitgeber, sich endlich mit der aus der Ferne Angebeteten zu treffen - auch wenn diese Begegnung zunächst an Philippes desolatem Selbstbewusstsein scheitert. Doch dann steht eines Tages der Stiefbruder von Driss vor der Haustür und erinnert ihn daran, dass er woanders noch eine Familie hat. Vor die Wahl gestellt, weiter für Philippe zu sorgen oder sich seiner eigenen Verantwortung zu stellen, muss Driss eine Entscheidung treffen.

Es war ein Dokumentarfilm, der die beiden Regisseure Olivier Nakache und Éric Toledano ursprünglich inspirierte: die wahre Geschichte des querschnittsgelähmten Geschäftsmannes Philippe Pozzo di Borgo und der besonderen Freundschaft zu seinem Pfleger, dem 21-jährigen Algerier Abdel Yasmin Sellou. An diesen Fakten orientiert, aber mit sicherem Gespür für maximalen Unterhaltungswert, schufen Nakache und Toledano eine berührende, schmissige und lebensbejahende Komödie mit tragischen Untertönen, die den Nerv des Publikums genau zu treffen vermochte: Der mit dem französischen Schauspielstar François Cluzet und seinem Gegenpart, dem mitreißenden Energiebündel Omar Sy, perfekt besetzte Film nahm die europäischen Kinocharts im Sturm und avancierte zum erfolgreichsten französischen Film aller Zeiten.

GenreFilm
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Jahr2011
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LandF
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FSK6
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DarstellerFrançois Cluzet (Philippe), Omar Sy (Driss), Anne Le Ny (Yvonne), Audrey Fleurot (Magalie), Clotilde Mollet (Marcelle)
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RegieOlivier Nakache, Éric Toledano
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BuchOlivier Nakache, Éric Toledano
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KameraMathieu Vadepied

Bewertungen

Fr, 11.07.2014 von 8martin
Dris und der Champagnerkönig4 Sterne
Der französische Originaltitel ist eher sinnfrei und erinnert an einen blutigen Gangsterfilm von Brian de Palma. Der deutsche weist hingegen auf die unmögliche Diskrepanz hin, die die beiden Hauptfiguren verbindet. Sie sind trotz der körperlichen, sozialen und finanziellen Unterschiede recht gute (d.h. ‘ziemlich beste‘) Freunde geworden: der vom Hals abwärts gelähmte Adlige Philippe (Francois Cluzet) und sein rollstuhlschiebender Bedienstete Dris (Omar Sy), der seinen Dienstherrn in jeder Hinsicht locker macht. Selten ist ein an sich erstes Thema mit so viel Witz und Charme dargestellt worden. Selbst kleine Nebensächlichkeiten passen ins Bild und allgemeine Redewendungen weisen mit gekonntem Witz auf die spezielle Situation der beiden hin. Aber es geht nicht nur aufmunternd lustig zu mit den beiden. Auch der familiäre Hintergrund von Dris wird erwähnt und eine unmögliche Beziehung zur hübschen rothaarigen Magalie (Audrey Fleurot) angedeutet. Das geht nett in die Hose. Die lockere Art von Dris, der respektlos und cool aber freundlich mit seiner Umgebung umgeht, ist die halbe Miete des Films. Dazu die passenden Pointen und die entwaffnenden Repliken in den Dialogen und die traumhaft schöne Musik von Ludoviko Einaudi. Wie bei Philippe steigt auch die gute Laune beim Zuschauern, der sich dem unaufdringlichen Charisma von Dris nicht entziehen kann. Und man vergisst das Drama des gelähmten Rollstuhlfahrers, weil man mit den Akteuren lachen kann. So gut, dass es ein Klassiker werden kann.War diese Bewertung hilfreich?
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