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Bel Antonio

Di, 24.09.2024, 01:10 Uhr - 02:45 Uhr | Radio Bremen TV

Bel Antonio3 Sterne bei 1 Bewertung
Italien 1960

Der gut aussehende Antonio hat das gewisse Etwas, das alle Frauen schwach werden lässt. Seit Jahren führt er in Rom das sorglose Leben eines Playboys, doch der finanzielle Niedergang seines herzkranken Vaters Alfio, der die Ausschweifungen seines Sohnes immer großzügig unterstützte, zwingt den Müßiggänger zur Rückkehr in seine sizilianische Heimatstadt Catania. Alfio will die Geldsorgen der Familie durch eine arrangierte Ehe Antonios mit der Tochter eines wohlhabenden Notars regeln. Von diesen Plänen ist Antonio nicht begeistert.

Jahr1960
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LandItalien
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DarstellerMarcello Mastroianni (Antonio Magnano), Claudia Cardinale (Barbara Puglisi), Pierre Brasseur (Alfio Magnano), Rina Morelli (Rosaria Magnano), Tomas Milian (Edoardo)
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RegieMauro Bolognini
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DrehbuchPier Paolo Pasolini, Gino Visentini
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KameraArmando Nannuzzi

Bewertungen

Fr, 13.01.2017 von 8martin
Schmach & Impotenz3 Sterne
Der Film stammt zwar aus den 60er Jahren und spielt in Sizilien, hat jedoch nach unserem heutigen Verständnis etwas Patina angesetzt. Die liegt auf den Figuren, nicht auf deren Einstellungen. Er bietet dennoch einen Einblick in eine Gesellschaft, in der die Ehefrauen tief katholisch und die Männer rechte Hallodris sind, die ins Bordell gehen, um ihr Mütchen zu kühlen. Harry Heine hätte über sie gesagt ‘das Frauenzimmer, das schweigend sich zu Bette legt‘ (und alles über sich ergehen lässt). Diese verkarstete Gesellschaft redet nicht darüber, was im Schlafzimmer passiert, aber hat ein Auge drauf, wenn sich nach Jahr und Tag kein Nachwuchs einstellt. Hier haben der schöne Antonio (Marcello Mastroianni) und Barbara (Claudia Cardinale) geheiratet. Ihm lagen bis dato die Frauen in Rom scharenweise zu Füßen. Doch seit er Barbara kennt liebt er nur sie. Sehr behutsam führt uns Regisseur Mauro Bolognini an dieses Thema heran. Das soziale Umfeld wird treffend beschrieben – eine Milieustudie. In langen Dialogen wird der Standpunkt der Schwiegerväter (u.a. Pierre Brasseur) dargelegt und der der katholischen Kirche. Die Liebenden kommen kaum zu Wort. Barbaras Ängste und Antonios Verzweiflung halten den Druck der Gesellschaft nicht aus. Der Vorwurf der Impotenz steht im Raum, neben Schande und Familienehre. Die nicht vollzogene Ehe wird mit kirchlichem Segen geschieden. Barbara heiratet einen reichen Adligen und Antonios Dienstmädchens Santuzza (Patriza Bini) wird schwanger. Die Gesellschaft jauchst und frohlocket, Antonio heiratet Santuzza. ‘Innerlich weint er immer noch um Barbara.‘ Eine verklemmte Machogesellschaft zerstört eine große Liebe, die nicht ihren Maßstäben folgt. Das heißt das oberste Ziel einer Ehe sind die Kinder. Diese Ansicht teilen heute nicht mehr sehr viele Menschen. Glück sieht heute wohl anders aus. Darstellerisch ein Genuss, wenn man den Staub von der Hülle gepustet hat.War diese Bewertung hilfreich?
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