Mi, 25.12.2024, 01:55 Uhr - 04:40 Uhr | kabel eins CLASSICS
Genre | Drama |
Jahr | 1988 |
Land | Frankreich |
FSK | 12 |
Darsteller | Isabelle Adjani (Camille Claudel), Gérard Depardieu (Auguste Rodin), Madeleine Robinson (Louise-Athanaise Claudel), Laurent Grévill (Paul Claudel), Philippe Clévenot (Eugène Blot) |
Regie | Bruno Nuytten |
Drehbuch | Bruno Nuytten, Marilyn Goldin, Reine-Marie Paris |
Mo, 19.09.2011 von 8martinDie große MuseEin eindrucksvolles Porträt einer vergessenen Bildhauerin, die unter dem Schatten vom großen Rodin (Gérard Depardieu) völlig untergegangen ist. Anfänglich als Muse gedacht, entwickelte sie sich zur eigenständigen Künstlerin. Isabelle Adjani verleiht der Figur einen beeindruckenden Ausdruck. Sie leidet wie ein Tier, ist bockig-trotzig wie ein kleines Kind, emotional aufbrausend und schafft wirklich Großes. Ungeachtet ihrer eigenständigen künstlerischen Fähigkeiten ist sie eine starke Frau gewesen, die an der Hoffnungslosigkeit ihrer Liebe zum großen Meister und an der fehlenden gesellschaftlichen Anerkennung gescheitert ist. So wandelte sich der Frust langsam in Wahnsinn. Es wird aber auch deutlich, dass sie sozial nicht so kompatibel wie Rodin war. In mancher Hinsicht mutet Camille sogar modern an. Sie kommt mal als Clown, mal als ausgeflipptes Frauenzimmer daher. Und ihre Plastiken? Die, die wir im Film sehen, können durchaus neben denen des Übervaters bestehen. Sie sind weniger glatt, dafür zerrissener, aufschreiender oder anklagender. Die stellt sich natürlich niemand in den Salon. Außerdem ist es auch ein Psychogramm einer Frau, die, obwohl äußerlich selbstbewusst und eigenständig, innerlich zart und verletzlich bleibt. Und so war es damals im Leben vielleicht wie heute unter den beiden Titelhelden: neben dieser Leistung der Adjani verblasst sogar die des großen Depardieu im Film.War diese Bewertung hilfreich? |
Teilen