Mo, 18.11.2024, 01:00 Uhr - 02:40 Uhr | ZDFneo
Das Leben des Herzchirurgen Finnur gerät aus den Fugen, als sich seine Tochter Anna in einen Drogendealer verliebt. Bei dem Versuch, sie zu beschützen, gerät Finnur an seine Grenzen.
Um seine Tochter aus der Abhängigkeit Óttars zu befreien, zeigt Finnur ihn bei der Polizei an. Unter Druck geraten, schlägt Óttar zurück und bedroht das Leben von Finnurs Familie. – Packender Psychothriller von und mit Baltasar Kormákur.
Finnur (Baltasar Kormákur) führt ein beschauliches Leben in einer Vorstadt von Reykjavík. Als Arzt wird er von seinen Kolleginnen und Kollegen geschätzt, in zweiter Ehe ist er glücklich verheiratet und Vater einer kleinen Tochter.
Große Sorgen bereitet Finnur die 18-jährige Anna (Hera Hilmar) aus erster Ehe. Anna hat sich Hals über Kopf in den Drogendealer Óttar (Gísli Örn Garðarsson) verliebt. Dadurch wird der labile Teenager immer tiefer in die eigene Drogenabhängigkeit gedrängt und zunehmend labil.
Um Anna zu retten, beschließt Finnur, ihren Dealer-Freund bei der Polizei anzuzeigen. Bei einer Hausdurchsuchung werden Óttars Drogenvorräte beschlagnahmt, er selbst bleibt aber unbehelligt und auf freiem Fuß. Der Verlust der teuren Ware ruft Óttars mächtige Hintermänner auf den Plan, die Druck auf den Dealer ausüben, die Ware zu ersetzen.
Óttar ist verzweifelt und fordert den Einkaufswert seiner verlorenen Ware von Finnur zurück. Als sich der Arzt und Vater weigert, zu bezahlen, bedroht Óttar das Leben von Finnurs Töchtern. Ein gefährliches Duell beginnt: Wie weit darf der Chirurg gehen, um seine Familie zu schützen?
Geschrieben und inszeniert wurde "Der Eid" vom isländischen Regisseur Baltasar Kormákur, der nach internationalen Produktionen wie "Contraband", "2 Guns" oder "Everest" mit diesem Psychothriller in sein Heimatland Island zurückkehrte. Er übernahm auch selbst die Hauptrolle.
Mit "Der Eid" wandelt Baltasar Kormákur auf den Spuren von Liam Neeson in der "96 Hours"-Reihe, "denn der von ihm verkörperte Protagonist tut fast alles, um seine drogenabhängige Tochter vor ihrem kriminellen Freund zu schützen. " ("Filmecho/Filmwoche" 4/2017)
Kormákur sagt, dass er nach seinem Hollywooderfolg "Everest" unbedingt weiterhin Projekte in Island realisieren wolle, obwohl ihm die Hollywoodstudios zahlreiche Projekte angeboten hätten.
"Der Eid" war in Island der erfolgreichste Film des Jahres 2016.
Der Titel bezieht sich auf den Eid des Hippokrates, der Mediziner verpflichtet, in erster Linie dem Wohl des Patienten zu dienen. Regisseur und Hauptdarsteller Kormákur lässt die Konflikte seiner Hauptfigur immer wieder um diesen ethischen Eid kreisen, da Finnur Grenzen überschreiten muss, um das Leben seiner Töchter zu schützen.
"Wie leicht es ist, alle Grenzen zu überschreiten, führt einem Kormákur mit äußerster Kälte vor. Seine Bilder und ihre Botschaften sind ähnlich eisig wie die verschneiten isländischen Landschaften. Konsequenter und ökonomischer als 'Der Eid' lässt sich ein Thriller über die wölfische Natur des Menschen nicht erzählen. " ("epd Film" 2/2017)
Genre | Psychothriller |
Jahr | 2016 |
Land | Island, D, GB |
Darsteller | Baltasar Kormákur (Finnur), Hera Hilmar (Anna), Gísli Örn Garðarsson (Óttar), Margrét Bjarnadóttir (Solveig), Guðrún Sesselja Arnardóttir (Birna), Auður Aradóttir (Hrefna) |
Regie | Baltasar Kormákur |
Di, 19.11.2019 von 8martinDer MeineidEin spannender Island Krimi, der im Winter spielt, das Eis des Landes atmosphärisch voll mit einbezieht und mit einem diskussionswürdigen Ende aufwartet. Die Familie des Gehirnchirurgen Finnur (Regisseur Baltasar Kormakur) wird erschüttert als Tochter Anna (Hera Hilmar) drogenabhängig wird und sich in den Dealer Ottar (Gisli Öm Gardarsson) verliebt. Vater Finnur kidnappt Ottar, hängt ihn an einen Tropf und pumpt ihn vorübergehend voller Drogen. Als der sich befreit, muss Finnur ihn erschlagen. Der Chirurg pendelt zwischen Leben retten und Leben zerstören hin und her. Er muss geordnete Verhältnisse vortäuschen und den Kontakt zu Anna aufrechterhalten. Die Polizei kann Finnur nur schwerlich ein Verbrechen nachweisen und die Beziehung zu seiner Tochter bleibt am Ende wohl auf der Strecke. Der Vater wollte nur das Beste für sie, gerät aber in eine Gewaltspirale, in der er selbst zum Täter wird. Regisseur Kormakur lässt mit eisigen Bildern die Zuschauer trotz heißer Action die Kälte des Nordens spüren und verzichtet auf eine Wertung. Der brachiale Kampf mit dem Dealer wird auch zu einer Auseinandersetzung zwischen Vater und Tochter. Ein ungewöhnlicher Plot, in dem ein Chirurg seine fachliche Kompetenz nutzt um den Bösewicht auszuschalten. Damit wird sein geleisteter Eid des Hippokrates zum Meineid.War diese Bewertung hilfreich? |
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