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Ohne Mutter wachsen die Zwillingsbrüder Cal (James Dean) und Aron im Jahr 1917 in einem kleinen Ort in Kalifornien auf. Um ihre Erziehung kümmert sich ihr strenggläubiger Vater Adam, Farmbesitzer und Gemüsebauer. Eines Tages entdeckt Cal, dass seine Mutter Kate (Jo Van Vleet) nicht, wie von Adam behauptet, bei seiner Geburt gestorben ist, sondern in der Nachbarstadt ein Bordell leitet. Cal bittet heimlich Kate darum, ihm Geld für ein Geschäft zu leihen. Im Gegensatz zu dem folgsamen Aron, der mit seiner Verlobten Abra ein bürgerliches Leben plant, ist die Beziehung des aufmüpfigen Cal zu seinem Vater angespannt. Aber als Cal erfährt, dass Adam fast das gesamte Familienvermögen bei einer Spekulation verloren hat, will er ihm mit seinen Geschäftseinnahmen helfen. Adam lehnt jedoch das Angebot seines Sohnes ab, wodurch Cal sich noch mehr von seinem Vater verstoßen fühlt. Zudem hat Cal sich in Abra, die Freundin seines Bruders, verliebt. Eine Familientragödie bahnt sich an.
Mit „Jenseits von Eden“, Elia Kazans Verfilmung des gleichnamigen Romans von John Steinbeck, wurde der Status von James Dean als unsterbliche Schauspieler-und Pop-Ikone begründet. Obwohl prominente Namen für die Besetzung der Hauptfigur Cal kursierten, etwa Paul Newman und Marlon Brando, entpuppte sich die Wahl des noch relativ unbekannten James Dean als Glücksgriff. Kein Schauspieler hätte besser Cals innere Zerrissenheit, seine extremen Gefühlsschwankungen und das rebellische Verhalten darstellen können als er. Cal ist das authentische Spiegelbild von Deans Charakter. Großartig die Leistungen auch der anderen Schauspieler, allen voran Jo Van Vleet als Mutter Kate, die für ihre Darstellung sogar einen Oscar erhielt. (OT: East of Eden)
Genre | Drama |
Jahr | 1955 |
Land | USA |
Darsteller | James Dean, Julie Harris, Raymond Massey |
Regie | Elia Kazan |
Drehbuch | Paul Osborn |
Kamera | Ted McCord |
1 von 1 Nutzern fanden diese Bewertung hilfreich: Mo, 09.07.2012 von 8martinGiganten und GötterEs ist wohl von den drei James-Dean-Filmen derjenige, der einen mit seiner menschlichen Komponente am meisten packt. Es geht um die Liebe in all ihren Variationen: Mutter-Sohn, Vater-Sohn, Bruder-Bruder sowie Jungs und Mädels. Die an der Entstehung des Films mitgewirkt haben (Steinbeck: Romanvorlage, Kazan: Regie) sind Giganten, der Hauptdarsteller James Dean ist ein Gott! Einer der Filme, die man bei begrenzter Fracht auf die besagte einsame Insel mitnehmen würde. Wenn man ihn nach Jahren wieder anschaut, ist es wie ein Wiedersehen mit guten, alten Freunden. Allein die ersten Einstellungen sind genial. Man sieht nur eine Dame in schwarz und erfährt erst später wer sie ist. Daneben gibt es unvergessliche Bilder wie die im Eishaus, als Cal seinen Bruder Aaron und dessen Freundin Avra beobachtet oder wenn Cal und Avra innerlich auf einander zugehen. Die obere Körperhälfte wird von den Ästen einer Trauerweide verdeckt. Ganz zu schweigen vom Ende, das ein Anfang ist: der starre, großäugige Blick des Vaters (Raymond Massey) zur Zimmerdecke. Vorher durchläuft die Handlung die ganze Skala menschlicher Gefühle: ungerechtfertigte Eifersucht, maßlose Enttäuschung, Ehrgeiz, Trauer, aber auch überschwängliche Freude. Und all das geschieht auf der Suche nach Zuneigung. So ganz nebenbei bekommen die Kriegstreiber noch ihr Fett weg und es gibt eine Szene fürs Automobilmuseum: die erste Fahrstunde. ‘Jenseits von Eden‘ liegt zwar fern ab vom Paradies, gehört aber in den Film-Olymp.War diese Bewertung hilfreich? |
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