So, 10.11.2024, 10:50 Uhr - 12:15 Uhr | Servus TV
Margaret (Sophie Marceau) weiß im ersten Moment nicht, was sie damit anfangen soll. Die erfolgreiche Pariser Geschäftsfrau erhält zu ihrem 40. Geburtstag ein Bündel Briefe. Überbringer ist der Notar Mérignac, ein alter Freund der Familie. Die Briefe hat Margaret selbst geschrieben, als sie noch das siebenjährige Mädchen Marguerite war und in der kleinen Gemeinde Saou im Südosten Frankreichs lebte. Die quirlige Marguerite hatte Mérignac damals beauftragt, ihr die Briefe an ihrem 40sten zuzustellen. Sie beschreibt darin ihre Wunschberufe, von Tierärztin über Marsforscherin bis Prinzessin. Für Margaret sind das nur kindlich naive Hirngespinste. Zu ihrer Überraschung erhält sie wenig später weitere Briefe, diesmal auch mit Fotos. Margaret fühlt sich zunehmend an die ärmlichen Verhältnisse ihrer Kindheit erinnert und möchte keine derartigen Sendungen mehr erhalten. Um die Angelegenheit mit Mérignac zu klären, fährt sie mit ihrem britischen Kollegen und Lebensgefährten Malcolm nach Saou. Doch die Vergangenheit lässt Margaret nicht los.
Dass selbst die kaltblütigste Karrierefrau einen weichen Kern haben kann, beweist „Vergissmichnicht“ des französischen Regisseurs und Drehbuchautors Yann Samuell. Die feinfühlig erzählte Tragikomödie ist zugleich das bewegende Porträt einer Frau, die durch Erinnerungen an ihre lebhafte Kindheit Schritt für Schritt ein Trauma überwindet und zu sich selbst findet. Sophie Marceau, eine der erfolgreichsten Schauspielerinnen des europäischen Kinos („Braveheart“, „Ein Augenblick Liebe“), spielt charmant-grandios die Hauptrolle der kühlen Geschäftsfrau Margaret Flore.
Genre | Tragikomödie |
Jahr | 2010 |
Land | F |
Darsteller | Sophie Marceau, Marton Csokas, Michel Duchaussoy |
Regie | Yann Samuell |
Drehbuch | Yann Samuell |
Kamera | Antoine Roch |
1 von 1 Nutzern fanden diese Bewertung hilfreich: Mi, 03.07.2013 von 8martinDas Alter der VernunftSophie Marceau trägt diesen Film mit ihrer fröhlich unbekümmerten, lockeren Art. Sie ist ausgesprochen flott unterwegs und man vergisst beim Zuschauen, dass uns die Dialoge und Situationen völlig vergessen lassen, dass sie uns eine vorhersehbare Mischung aus Schmonzes und Kindheitsnostalgie vorgaukeln. Die zwangläufig glatte Art, mit der Erkenntnisse erlangt, Ehrgeiz und Erfolg vernachlässigt werden, ist irgendwie aber auch rührend. In jeder neuen Situation sieht man den Regisseur (Vater von fünf Kindern), wie er uns zuzwinkert. Man muss wohl selbst zu einem Kind werden, um das zu goutieren. Was sonst das Hänsel-und-Gretel-Syndrom ist, ist hier die Geschichte von der erfolgreichen Managerin, die ihre ärmliche Herkunft und ihren Bruder vergessen hat, ihre erste Liebe und einen väterlichen Freund. Doch dann geht ihr ein Licht nach dem anderen auf und sie findet ihr wahres Ich. Und um ganz sicher zu gehen, dass die Story anrührt, wird an entscheidender Stelle mit Mozarts Klarinettenkonzert nachgesüßt. Kindergeburtstag für große und kleinere Kinder, falls es mal gar nichts zu feiern gibt oder die Sendung ‘Bitte melde dich‘ ausfällt.War diese Bewertung hilfreich? |
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