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Pasinetti Award, Venedig Nominiert für den Goldenen Löwen, Venedig Nominiert für 1 Europäischen Filmpreis In seinem Ehedrama will sich François Ozon nicht damit abfinden, dass die Trauer über eine erloschene Liebe überwiegt. So dreht er den Lauf der Zeit um und erzählt vom Ende zurück bis zum Anfang: In fünf Episoden läuft die Geschichte des Paares rückwärts ab, vom Schmerz und von der Trauer nach der Scheidung, dem von unausgesprochenen Enttäuschungen geprägten Ehealltag, der Geburt des Kindes, der Heirat bis zum ersten Verliebt-Sein.
Genre | Drama |
Jahr | 2004 |
Land | F |
FSK | ab 16 |
Darsteller | Valeria Bruni Tedeschi (Marion), Stéphane Freiss (Gilles), Françoise Fabian (Monique), Michael Lonsdale (Bernard) |
Regie | François Ozon |
Do, 23.01.2014 von 8martinSzenen einer EheDas Einmalige an diesem Film ist die Tatsache, dass die Liebes/Ehegeschichte in fünf Kapiteln rückwärts erzählt wird: • Scheidung mit letzter Vergewaltigung • Party mit zwei schwulen Freunden • Geburt des Sohnes • Hochzeit • Kennenlernen im Cluburlaub. Bereits im ersten Teil wird deutlich, dass die zwei nicht zusammen passen. Hier zeigt sich bereits die ganze Ambivalenz dieses gestörten Verhältnisses, das aus Zuneigung, Ablehnung, Missverständnissen und falschen Signalen besteht. Man fragt sich allerdings, warum geht Marion dann mit Ehemann Gilles überhaupt ins Bett nach der Scheidung? (Ein Abschiedsgeschenk?) Im zweiten Teil erzählt Gilles, dass ihm Marion beim Sex auf einer Swinger Party zugeschaut hat. (Rettet das die angeknackste Beziehung?) Bei der Geburt ist er nicht im Krankenhaus. (Hat er das Kind nicht gewollt?) In der Hochzeitsnacht schläft er ein, sie geht ins Gebüsch mit ‘nem Ami knutschen. Zufallsbekanntschaft im Urlaub war der Ausgangspunkt für diese 5 Kapitel Ehedrama. Bei der überlangen Schlusseinstellung fragt man sich allerdings ‘Haben sich die zwei überhaupt jemals geliebt?‘ Weil man das Ende kennt, sieht man diese ganze Entwicklung distanziert. Die Länge gewisser Einstellungen lässt die Rückläufigkeit der Erzählung fast vergessen. Man ist gebannt von Valeria Bruni Tedeschis differenzierter Schauspielkunst, sowie dem Kurzauftritt der beiden Oldtimer Francoise Fabian und Michael Lonsdale, die Marions Eltern spielen mit Zank und Streit, aber auch Versöhnung. Ein echter Gegenpol. Ernüchternd realistisch.War diese Bewertung hilfreich? |
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