Fr, 29.11.2024, 03:15 Uhr - 05:00 Uhr | Kinowelt TV
Goldener Löwe, Venedig 1 Europäischer Filmpreis Nominiert für 2 Oscars® Nominiert für 1 Golden Globe Louis Malle erzählt mit der entspannten Distanz des Erwachsenen eine Episode aus seiner eigenen Jugend, ein Ereignis, das sich ihm "als das am meisten dramatische" jener Zeit eingeprägt hat, wie er selbst sagt: Im Winter 1944, in einem katholischen Internat vor den Toren von Paris, findet der elfjährige Julien bei der Rückkehr aus den Ferien, drei neue Mitschüler vor. Einer von ihnen, Bonnet, hat es ihm besonders angetan. Dessen fremde, geheimnisvolle Art reizt seine Neugier und so lässt er nicht locker, bis er hinter Bonnets Geheimnis kommt: Er ist Jude und sein Name ist in Wirklichkeit nicht Bonnet. Eine vorsichtige, behutsame Freundschaft beginnt. Doch eines Tages dringt die Realität von Krieg und Besatzung auch in die kleine, von den Patres beschützte Welt der Schule ein. Bonnet und zwei weitere jüdische Kinder sowie der Schulleiter werden von der Gestapo abgeholt. Sie kehren niemals zurück. "Auf Wiedersehen, Kinder" ist eine Huldigung an die Jugend, ihre Unvoreingenommenheit und ihre Neugier. Louis Malle ist ein Film von grosser Klarheit und Leichtigkeit gelungen, für den er bezaubernde und überzeugende Darsteller gefunden hat. Ein Meisterwerk. Der Film ist Louis Malles eigenen drei Kindern gewidmet: Cuotemoc, Justine und Chloé.
Genre | Drama |
Jahr | 1987 |
Land | F, D |
FSK | ab 6 |
Darsteller | Gaspard Manesse (Julien Quentin), Raphael Fejtö (Jean Bonnet), Francine Racette (Mme Quentin) |
Regie | Louis Malle |
Mo, 03.05.2010 von 8martinFreundschaft in der ZerreißprobeDer Titel ist auch der letzte Satz im Film. Und in diesem Spannungsbogen entwickelt Louis Malle eine Internatsgeschichte, die im 1943 von den Deutschen besetzten Frankreich spielt. Vier Fünftel sind nicht nur Lausbubengeschichten, sondern enthalten auch eine Fülle von Hinweisen auf das Finale der letzten Viertelstunde. Nur mit dem Wissen im Hinterkopf kann man die Anspannung der Buben und ihrer Betreuer nachvollziehen. Das Meisterhafte an diesem Werk ist die Machart. Die behutsame, detailgesteuerte Anhäufung von Hinweisen schafft eine Atmosphäre der Angst, die selbst von Zwölfjährigen verstanden wird und die aus Vermutung Gewissheit, aus kindlicher Unbekümmertheit heraus Folgen erahnen lässt, wie sie an sich nur Erwachsene erkennen können. Und das ohne jegliche musikalische Untermalung während der Endphase. Eindrucksvolle Stille, in der ein Blick zum Verrat genügt.War diese Bewertung hilfreich? |
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