Di, 26.11.2024, 05:25 Uhr - 07:20 Uhr | Kinowelt TV
Nominiert für 1 Oscar® Nominiert für 1 Golden Globe Nominiert für den Teddy, Berlin Emma hat alles. Als Frau des Oberhauptes des Recchi-Clans, einer alteingesessenen Mailänder Modedynastie, ist sie reich, elegant und sorgenfrei. Fast schlafwandlerisch bewegt sie sich durch ein Leben, das aus endlosen Dinnerparties und Treffen mit ihren erwachsenen Kindern besteht. Doch dann begegnet sie dem Koch Antonio. Zunächst ist sie von seinen Kreationen bald aber auch von dem jungen Mann selbst fasziniert. Ohne es zu wollen, wird Emma durch Antonios außergewöhnliche Kochkunst verführt und in seinen Bann gezogen. Antonio wird ihr schließlich nicht nur die Haare abschneiden, sondern ihr auch eine Welt jenseits der Recchi-Familie zeigen. Zum ersten Mal erkennt sie, wer sie wirklich ist; und mit Antonio erlebt sie eine Leidenschaft, die ihr in ihrem luxuriösen und doch kalten Ehealltag bisher fremd war. Tilda Swinton brilliert mit ihrem intensiven Spiel in einem bewegenden Film des italienischen Regisseurs Luca Guadagnino. Ein cineastisches Festessen, das mit seinen hypnotischen und erotischen Bildern den Zuschauer von der ersten Minute fesselt. "Großartig! [...] Ein fesselndes Vergnügen und wunderbar gespielt - besonders Tilda Swinton - 'I am Love' ist ein Film von großer formaler Eleganz, mit viel Feuer unter der Patrizier Oberfläche." (Quelle: Screen Daily)
Genre | Drama |
Jahr | 2009 |
Land | Italien |
FSK | ab 12 |
Darsteller | Tilda Swinton (Emma Recchi), Edoardo Gabbriellini (Antonio Biscaglia), Flavio Parenti (Edoardo Recchi Junior), Alba Rohrwacher (Elisabetta Recchi) |
Regie | Luca Guadagnino |
So, 14.06.2015 von 8martinLiebe geht durch den MagenEine einfache, banale Geschichte wird so erzählt, dass alles auf einen finalen Höhepunkt hinausläuft. Anfangs gibt es viel Leerlauf im wahrsten Sinne des Wortes. Die Mitglieder der Industriellenfamilie Recchi laufen oft und schnell durch die Gänge ihres Palastes, viel Palaver kaschiert die Einsamkeit und innere Leere der Figuren. Langsam kristallisiert sich ein Pärchen heraus: die reife Emma (Tilda Swinton), Mutter von drei erwachsenen Kindern, verliebt sich in den viel jüngeren Antonio (Edoardo Gabbriellini), den Freund ihres Sohnes Edoardo (Flavio Parenti). Er ist Koch und weckt mit seinen Gerichten Emmas russische Vergangenheit und Lüste. Durch geschickte Schnitte eilen die Gedanken mit ihren Wünschen der Realität voraus. Emmas welker Körper erlebt einen zweiten Frühling und gebärdet sich recht wild. Edoardos Unfalltod bringt alles ans Tageslicht. Emma outet sich ihrem Ehemann gegenüber ‘Ich liebe Antonio!‘ Antwort ‘Du existierst nicht!‘. Jetzt dreht der Film erst richtig auf, erwacht wie aus einem Dornröschenschlaf. Die Handlung gerät in einen wilden Bilderstrudel ohne viele Worte. Die Kamera umkreist alle Recchis und lässt sie einzeln, stumm die Zuschauer anblicken, wobei sich Entsetzen, Freude und Fassungslosigkeit in ihren Gesichtern wiederspiegeln. Nur unterbrochen von Emmas Kofferpacken. Am Ende ist sie einfach weg. Dieser schwindelerregende Dreh ist mit einem Soundtrack unterlegt, in dem die Geigen nerv tötend gleichförmig zuckende Töne produzieren, die an akustische Folter grenzen. Es spiegelt aber gleichzeitig die Seelenpein aller Beteiligten und geht dauerhaft durch Mark und Bein. Es ist der krasse Gegensatz zum lauen, dahinplätschernden Anfang und ergibt so doch noch einen eindrucksvollen Film.War diese Bewertung hilfreich? |
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