Anzeige
Home » Profil von 8martin » 

Bewertungen

Bewertungen

Fr, 16.11.2018
Kino | Für ein paar Dollar mehr
Mehr oder weniger3 Sterne
Hier tut sich jetzt eine Dreierkonstellation auf: die beiden Kopfgeldjäger Monco (Eastwood) und Mortimer (Van Cleef) haben mit dem gesuchten Banditen El Indio (Gian Maria Volonté) noch ein Hühnchen zu rupfen. Alle drei klauen erst noch einen Banktresor, bis Mortimer den Bösewicht im Duell eliminiert. Die Musik von Ennio Morricone ist wieder das Erkennungsmerkmal dieser Fortsetzung eines Klassikers. Eine Weiterentwicklung ist der Glockenschlag zur Erhöhung der Dramatik. Darsteller aus dem ersten Teil (z.B. Josef Egger) sind wieder zu sehen neben neuen Gesichtern wie dem von Klaus Kinski, der einen kurzen aber eidruckvollen Auftritt hat. So hat er es immerhin aufs Plakat geschafft. Bei diesen wortkargen Typen muss man sich manches an Hintergrundinformation selber zusammenreimen. Eine Taschenuhr mit Musik z.B. und einem kleinen Foto wechselt wortlos den Besitzer. Ansonsten wird manches weitergeführt, anderes ergänzend ausgebaut (z.B. ein Retro aus Mortimers Jugend). Die Betonung liegt hier auf dem titelgebenden Wörtchen ‘Mehr‘. Es gibt mehr Geballer, viel mehr Geld, mehrere Helden, leider nicht mehr Spannung. Das Ende fasert etwas aus. Keiner weiß so recht, wie er sich verabschieden soll. Nur eins ist klar: Clint Eastwood hat mehr als nur ein paar Dollar.
Trennstrich
Di, 13.11.2018
Kino | Wege zum Ruhm - Paths of Glory
Krieg emotional4 Sterne
Auch ein Anti-Kriegsfilm in eindrucksvollem s/w! Eine Situation aus dem 1. Weltkrieg: Befehl ist Hügel 19 einzunehmen. Als das misslingt, kommt der Befehl auf die eigenen Truppen zu schießen. Befehlsverweigerung ist die Folge. Statt die verantwortlichen Offiziere zur Rechenschaft zu ziehen, werden durch Losverfahren drei Männer ausgewählt, an denen ein Exempel statuiert werden soll. Frankreich verbot die Aufführungen, weil es befürchtete seine glorreiche Armee werde desavouiert. Stanley Kubrick hat den fanatischen Starrsinn einiger leitender Generäle karikiert, die von Soldatenehre und menschenverachtender Profilneurose getrieben waren. Er sagt aber auch, dass der ‘Patriotismus die letzte Zuflucht eines Schurken sei‘. Die drei zufällig ausgesuchten werden vor ein Kriegsgericht gestellt und verurteilt. Sie werden von Colonel Dax (Kirk Douglas) vertreten, der im Zivilberuf Strafverteidiger ist. Sein militärischer Gegenspieler ist Brigadegeneral Mireau (George Macready). Es wird der Höllentrip durch den mörderischen Stellungskrieg gegeißelt, wenn die ‘Blutpumpen Strategie‘ oder die ‘Pater Noster Kette des Todes‘ zu Anwendung kommen. Die Erschießung wird im Großformat zelebriert, wobei einer der Verurteilten bereits im Koma liegt, ein anderer sich weinend an den Priester klammert und ein Dritter furchtlos geradeaus marschiert. Parallel zur Henkers Mahlzeit für die Verurteilten im Kerker findet ein großer Ball mit Tanz statt; nur für Offiziere versteht sich. Kubrick fährt das Ende auf der emotionalen Schiene konsequent weiter, als eine deutschen Kriegsgefangene (Kubricks Ehefrau Susanne Christian / Kubrick) vor der anfangs noch grölenden Soldateska das Lied vom ‘Treuen Husar‘ singt, rührt das schon bald nicht nur die harten Landser zu Tränen. Klassiker!
Trennstrich
Di, 13.11.2018
TV | Soy Nero
Von Ameisen und Elefanten3 Sterne
Der Film ist eine Widmung und zerfällt in zwei Teile. Gewidmet ist er tausenden von Mexikanischen Immigranten, die versuchten über den Dienst in der Armee amerikanischer Staatsbürger zu werden. Durch die aktuelle Staatsführung im Weißen Haus hat der Film akute Brisanz. Im ersten Teil wird die Geschichte eines mexikanischen jungen Mannes erzählt. Nero (Johnny Ortiz) war in den USA aufgewachsen und wurde abgeschoben. Jetzt über-windet er die Mauer zwischen den beiden Staaten und will zu seinem Bruder Jesus in Beverly Hills. Der wohnt in einer Luxusvilla. Wenig später stellt Nero allerdings fest, dass sein Bruder da nur als Chauffeur angestellt ist. Das kann man symbolisch verstehen. Für die Einwanderer sind die USA das Goldene Paradies, wo es ein Leben im Luxus gibt. Das erweist sich hier bald als Fake. Das wirkliche Leben ist ein harter Kampf. So wird das Märchen von der Ameise und dem Elefanten erzählt: die Ameise steht für die Immigranten und der Elefant für den Helikopter. Harter Schnitt ohne Überleitung: Im zweiten Teil schiebt Nero an einem Grenzposten im Irak Wache. Der wird angegriffen, alle kommen um, er überlebt, flüchtet sich in die Wüste, wird von einer Patrouille aufgegriffen und wieder in die Wüste geschickt, weil er sich nicht ausweisen kann. Regisseur Rafi Pitts widmet diesen Film den illegalen Immigranten, die wie der Hamster auf der Rolle immer wieder versuchen in den USA Fuß zu fassen. Teilweise zäh erzählt weil handlungsarm. Dafür endlose Dialoge über Rassismus in der Armee oder renommierte Vertreter mit Namen Armstrong (der Musiker Satchmo, der erste Mensch auf dem Mond und der Tour de France Gewinner). Zwei sehr unterschiedliche Teile. Der erste geht noch, der zweite kommt vor lauter Widmung nicht so recht in die Puschen und endet im Nirwana. Die Botschaft kommt rüber, die Spannung bleibt auf der Strecke.
Trennstrich
Mo, 12.11.2018
TV | Todfeinde
Tödliche Pokerrunde2 Sterne
Lynchjustiz nach Pokerrunde mit Falschspieler. Sein Bruder Jonathan (Robert Mitchum) macht einen Rachefeldzug und tötet alle Mitspieler bis auf Van Morgan (Dean Martin), die einzige sympathische Figur weit und breit. Drum darf er auch den Titelsong singen, dessen Thema dem ganzen Film instrumental unterlegt ist. Am Ende wird Morgan dem Killer das Handwerk legen. Wenig Spannung, weil man den mordenden Rächer bald kennt und der Trick mit dem in der Bibel versteckten Colt vielen Westernfans bekannt vorkommt. Zwei Filmgranden schleppen sich lustlos durch die Handlung. Morgan kann wenigsten noch bei den Mädels Eindruck schinden. Die junge Farmerstochter Nora (Katherine Justice) verehrt den Frauenschwarm, ist aber zu jung für ihn. Da bekommt die blonde Lily (Inger Stevens) mit ihrer ganzen Lebenserfahrung schon ein größeres Stück vom männlichen Kuchen ab. Auch wenn sie am Ende nach dem finalen Kuss auf seine Frage, ob sie ihn wieder treffen will, mit einem zickigen ‘Vielleicht!‘ antwortet. Das trifft auch auf die Dramaturgie des ganzen Film zu. Nichts Ganzes und nichts Halbes. Die Crew ist nicht schlecht gecastet. Der Farbig Little (Yaphet Kotto), den wir von 007 her kennen vergrößert hier das kleine Kontingent der Guten. Besonders eindrucksvoll ist Nick (Roddy McDowall), der oft schon als Psychopath oder schräger Vogel glänzte, weil er hier als Charakter sich von der übrigen Kollegen deutlich absetzt. Es ist ein später Henry Hathaway, sicherlich nicht sein bester. Falls man nichts Besseres vorhat…
Trennstrich
Do, 08.11.2018
TV | Bestie Mensch
Mörderischer Lokführer3 Sterne
Ein provokanter Titel, den uns hier Regisseur Jean Renoir aufs Zuschauerauge drückt. Ein Merkmal seiner Filme ist oftmals ein weitgefächertes Gesellschaftsbild. So auch hier. Fast alle Figuren haben etwas miteinander zu tun. Ein Mord wird begangen, den man nicht ganz genau sieht, aber es gibt einen Zeugen. Es ist Lokführer Lantier (Jean Gabin). Sein Wissen bringt ihn in Kontakt mit Séverine (Simone Simon), die von ihrem ungeliebten Ehemann (Fernand Ledoux) Bahnhofsvorsteher und Mittäter wegwill. Lantier litt mal unter Depressionen und spürt einen Drang Frauen zu töten. Was ihm bei Cousine Flore (Blanchette Brunoy) nicht gelingt, klappt bei Séverine. Lantier erscheint nicht als der Killer. Er ist freundlich und verständnisvoll. Nur wenn es über ihn kommt…Das ist schwer nachvollziehbar und verblüfft besonders, weil die anderen Figuren so plastisch herausgearbeitet sind. Sein Arbeitskollege Pecqueux z.B. etwa (Julien-RoteHerberge-Carette). Séverine macht Schluss und fällt damit ihr eigenes Todesurteil. So bleibt Lantier auch nur der Sprung von der fahrenden Lok. Kommt trotzdem etwas überraschend. Die Bahn und ihr Umfeld ist Ort der Verbrechen. Technisch ausgefeilt sind die Fahrten der Lok durch Tunnel z.B. und das Milieu der Angestellten wird ebenfalls beleuchtet. Die arme Séverine kommt vom Regen in die Traufe und muss auch noch dafür bezahlen. Erfrischend die Kurzauftritte von Regisseur Renoir. Unterm Strich sieht die Message so aus: Männer morden, Frauen verletzen und alle sind unberechenbar. Die sozialkritische Romanvorlage von Emile Zola veränderte Renoir zu einer angedeuteten Psychodoku. Die Erzählweise ist realistisch, die Darbietung hat romantische Ansätze. Meist wohl von archivarischem Wert.
Trennstrich
Di, 06.11.2018
TV | Der blaue Max
Orden für den Aufsteiger4 Sterne
Fliegerheldenepos aus dem 1. Weltkrieg, als man noch auf Sicht flog und Mann gegen Mann sowohl am Boden als auch in der Luft kämpfte. Es beginnt mit den Anfängen der Karriere von Leutnant Stachel (George Peppard), der Lust und Talent zum Fliegen hat und da er aus einfachen Verhältnissen stammt, eine Chance sieht, nach oben zu kommen. Das wird ganz ordentlich herausgearbeitet. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf den spektakulären Luftkämpfen. Hier ist es die Rivalität zwischen Stachel und Fliegerass von Klugermann (Jeremy Kemp) mit der das veranschaulicht wird. Streiflichter treffen die klassische Soldatenehre in Sätzen wie ‘Der tote Feind verdient Achtung‘. Auch dass der erfolgreiche Held des Luftkampfes zu Propagandazwecken missbraucht wird ist ein typisches Zeichen jener Zeit. Der Knaller aber ist Ursula Andress als Baronin Käti von Klugermann. Der ganze Clan kommt ins Spiel und besiegelt Stachels Bruchlandung. Hier kann die Andress sogar schauspielerische Qualitäten beweisen. Wenn ihr Ehemann General Baron von Klugermann (James Mason) (im Deutschen ein nettes Wortspiel mit dem Namen!) ihr mitteilt, dass sie gerade ihren zweiten Lover verloren hat. Da gelingt es ihrer Mimik – und das ist selten – lachend zu weinen oder weinend zu lachen – je nachdem von welcher Seite man das Drama betrachtet. Die Schlusssequenz ist der stärkste Teil des Films. Stille Kamerafahrten, stumme, vielsagende Blicke werden hin und her geworfen. Die eigentliche Tiefe der Problematik überlässt der Film dem Zuschauer. Der erfährt nichts über den Inhalt des Telefonats zwischen General Baron von Klugermann und Hindenburg. Man kann sich nur einen Reim drauf machen, wenn man die Reaktionen richtig deutet. Stachel war ein Eindringling, der nicht ins Offizierscorps gehörte.
Trennstrich
Mo, 05.11.2018
TV | Die letzten beißen die Hunde
Die letzten beißen die Hunde nicht3 Sterne
Für eine Erstlingswerk ganz passabel. Lange vor dem ‘Deer Hunter‘ und ‘Heaven’s Gate‘. Eine Bande von Losern rauft sich notgedrungen zusammen und plant einen Überfall. Die Titelhelden sind im Original enthalten ‘Thunderbolt und Lightfoot‘. Ein falscher Priester (Clint Eastwood) und ein Autodieb (Jeff Bridges). Zwei weitere Helden machen noch mit u.a. George Kennedy. Ein durchaus flotter Beginn mit flotten Sprüchen (‘Außen cool, innen heißer Stuhl‘), dem in der Mitte die Luft ausgeht. Da ist sogar noch Platz für Komik. Dann überrascht uns die Crew, indem sie Gelegenheitsjobs annehmen, um von dem Verdienst eine Superkanone zu kaufen. Die Vorbereitungen zum Coup selbst bleiben recht vage und sollen wohl dadurch die Spannung hochhalten. Ist nicht ganz gelungen. Der Coup selbst ist auch verwirrend und kompliziert. Thunderbolt hatte aus einem früheren Bruch das Geld versteckt und findet es rein zufällig im alten Versteck. Da sind aber schon zwei Kumpels tot. Als auch noch Lightfoot das Zeitliche segnet kann Clint Eastwood mit einem weißen Cadillac in den Sonnenuntergang fahren. Er ist der Letzte. Und ihn haben die Hunde ja keineswegs gebissen. Er entkommt mit der Beute. Also falscher deutscher Titel. Man hätte allenfalls noch das Wörtchen ‘nicht‘ ergänzend anhängen müssen. Ein etwas unausgegorenes Debüt mit einem Schluss aus einem anderen Film.

Neueste Bewertungen

Di, 09.07.2024 von frge

TV | Rentnercops
Gut gemacht5 Sterne

Gut gemacht. Die Alten Serien sind noch besser als die neueren. Gute Schauspieler.

Sa, 08.06.2024 von rüdiger.baehrens

TV | Ein starkes Team
Ein Leben nach dem Tod0 Sterne

Toll, daß in der Liste der Darsteller auch Maja Maranow 2024 aufgeführt wird, die ja 2016 leider ... mehr

Mi, 14.02.2024 von amd2064

TV | Lost In Translation
Lost in Translation5 Sterne

Schöner Film ! Regt zum nachdenken an ! Sind sicher einige in gleicher Lage

So, 06.08.2023 von WoWie

TV | Die Lausitz von oben
Lausitz von oben0 Sterne

Wer sich für die Lausitz von oben im wahrsten Sinne des Wortes interessiert, findet hier absolut ...

Di, 31.01.2023 von DanielAK

TV | Law & Order: Special Victims Unit
Tolle Geschichten, grossartige Schauspieler5 Sterne

Die Geschichten sind toll erzählt, berührend, glaubhaft, spannend, emotional. Die Schauspieler ... mehr

Ihre Lieblingsfilme und Serien auf DVD und Blu-ray.