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Sa, 10.03.2018
TV | McLintock - Ein liebenswertes Raubein!
Eine Western Comedy3 Sterne
Ein Feel-Good Western für die ganze Familie und einer der lustigsten. Selten hat man Hauptdarsteller John Wayne so sturzbesoffen mit zwei ebenfalls nicht ganz nüchternen Damen (Maureen O’Hara, Yvonne De Carlo) eine Treppe rauf wanken und wieder runter rollen sehen. Die Komik ist an diesem Film ohnehin das Beste: z.B. die Massenschlägerei in der Matschgrube. Mehrmals werden die Frauen von den Männern übers Knie gelegt und der Allerwerteste wird ihnen versohlt, was im Klartext aber immer bedeutet ‘Mein Mann liebt mich nicht mehr, er schlägt mich nicht mehr,‘ oder so ähnlich. Mrs. McLintock wird gefedert, ihre Tochter Becky (Stefanie Powers) liegt mit ihrem Freund Dev (John Waynes leiblicher Sohn Patrick) im Heu und ein Gouverneur macht sich zum Deppen. Es gibt sonderbare Aktivitäten wie ein Wettreiten mit einem rohen Ei im Mund oder Tauziehen zu Pferde. Indianer dürfen auch nicht fehlen, die hier vom Weißen Mann verhandlungsmäßig über den Tisch gezogen werden. Das ganze Buhei nur weil es beim Ehepaar McLintock kriselt. Und die Versöhnung sehen wir hier nicht mehr, nachdem John seine Maureen durchs ganze Dorf getrieben hat. Als er noch ein ‘ruhiger Mann und Sieger‘ war, tat John das mit seinem Gegner. In Cong in Irland hat man beiden ein Denkmal gesetzt. Die Komik ist geradezu liebenswert und die seltenen Anflüge von Machismo tun niemandem weh. Es gibt in diesem Film nicht einen einzigen Bösewicht. Und selbst bei einer Auseinandersetzung zeigt man dem anderen, was man nicht so und nicht so tun würde und tut es dann doch. Vergnügliche Entspannung in einer heilen Welt.
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Sa, 10.03.2018
Kino | Die Hexen von Eastwick
Der Teufel & die Hexen4 Sterne
George Miller hat eine Fantasy Komödie gemacht. An dieser Verfilmung seines Romans hat John Updike bestimmt seine Freude gehabt. Die Spezialeffekte sind ganz große klasse. So versinkt die wild-wüste Handlung gegen Ende im Chaos, aber in einem netten. Jack Nicholson spielt den Leibhaftigen, der drei einsame Ladies beglückt. Es sind Alex (Cher), Jane (Susan Sarandon) und Sukie (Michelle Pfeiffer). Höhepunkt der teuflischen Verführungskunst ist wenn Daryl (klingt fast wie Devil) der Musikerin Jane das Cello zwischen die Schenkel schiebt und mit ihr ein orgiastisches Konzert gibt. Er am Klavier. Der Teufel weckt die geheimsten Wünsche der Ladies, auch bei einem Tennismatch, bei dem der Ball in die Wolken fliegt. Bei der Verführung von Sukie singt Pavarotti. Wenn sich Felicia die Frau des Lokaljournalisten Clyde (Richard Jenkins) mit ihren Sehnsüchten outet bricht das Chaos aus. Eine Mischung aus Unwetter und Tornado fegt durch den Ort. Drei Monate später bringt jede der drei Frauen ein Baby zur Welt. Viel Klamauk ist angesagt mit Kirschenessen und Kotzorgien. Felicia hat sich so sehr in einen Sexrausch hineingesteigert, dass sie daran stirbt. Der Teufel ist halt überall. Endlich wollen die drei ihn loswerden: mittels Voodoo. Da wird Daryl ganz schön durcheinander gewirbelt und vorübergehend zum Werwolf. Wie sie ihn wirklich aus ihrer kleinen Stadt verbannen, ist im Zeitalter des Fernsehens nur konsequent: ‘Ich bin im TV also bin ich!‘ Nur Abschalten hilft. Ein zeitweise überdrehter Spaß, bei dem man den Akteuren gern zuschaut und die sind mit Lust und Laune bei der Sache: sexy und spaßig.
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Do, 08.03.2018
Kino | Rosemaries Baby
Teufelsgeburt3 Sterne
Nach gefühlten hundert Jahren habe ich mir den Film nochmals reingezogen. Ergebnis: der Schock ist weg, die Spannung bleibt und die subtile Hinführung zum Finale ist nach wie vor gekonnt. Am Ende kann man nur so schauen wie Rosemarie. Was in den späten 60er Jahren noch als Horrorstreifen angesehen wurde, so mit Gänsehaut und Nägelkauen ist heutzutage völlig verschwunden. Roman Polanski führt zunächst gut verteilt mit vagen Andeutungen (Hexenpfeffer) zum Schreckensthema hin. Sonderbare Dinge passieren im Umfeld dieses Wohnkomplexes, in den Guy (John Cassavetes) und Rosemarie Woodhouse (Mia Farrow) gerade eingezogen sind. Es gibt Tote. Besonders das benachbarte ältere Ehepaar Roman und Minnie Castevet (Sidney Blackmer und Ruth Gordon (Oscar!)) ist aufdringlich nett. Deren Bekanntenkreis wird immer größer und wandelt sich zu einer eingeschworenen Gemeinschaft, die Rosemaries Schwangerschaft betreut und sie einkesselt. Zwei Albträume von ihr verdeutlichen symbolisch die Zeugung, bei der sie ohnmächtig war. Also wurde sie von Guy vergewaltigt und so ein ‘Teufelsbraten‘ gezeugt, den wir aber er nie ganz sehen. Rosemarie recherchiert und bleibt skeptisch. Aus diesem Gegensatz von Skepsis und der überzeugenden Kraft der satanistischen Verschwörung wird es zum Finale hin doch noch etwas spannend. Nur wer’s genau wissen will, wird am Ende etwas enttäuscht dreinblicken. Rosemarie schaut lächelnd in die schwarze Wiege, in der sehr wahrscheinlich Satans Sohn liegt. Klar! Wer sonst?! Man ist erstaunt, dass der Lack ab ist, nur die Machart hat überlebt und bleibt eine Attraktion auf einem Kindergeburtstag. Eher Mystery!
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Mi, 07.03.2018
TV | Mein wunderbarer Waschsalon
Powders Waschsalon4 Sterne
Grob vereinfacht kann man sagen, dass dieser Film sowohl für den Regisseur Stephen Frears als auch für seinen Hauptdarsteller Daniel Day-Lewis (Johnny) der Durchbruch war. In dieses Bild passt auch noch der Drehbuchautor Hanif Kureishi, der hier seine längere Zusammenarbeit mit Frears begonnen hat. Und der Regisseur zeigt bereits hier welche Klasse er hat: beeindruckende Bilder (Einstellungen), geschliffene Dialoge, die durch Parallelschnitte pointierter werden und eine authentische Crew, die sich aus Englands renommiertesten Darstellern indisch-pakistanischer Herkunft zusammensetzt: Onkel Nasser (Saeed Jaffrey), der Protegé des jungen Omar oder dessen kranker Vater (Roshan Seth) u.v.a. Ein komplexes Zeitbild der Thatcher Ära, in der die Pakistanis z.B. als Staatsbürger des britischen Commonwealth nicht gerade willkommen waren. Ein eingängiger Begriff aus dieser Zeit war ‘Paki-bashing‘, was hier ebenfalls am Ende zu sehen sein wird. Aber der Film umfasst weit mehr als die Schwierigkeiten eines wirtschaftlichen Erfolges des jungen Pakistanis Omar (Gordon Warnecke). Klar dass bei dieser Thematik die Faschos (‘sie sind dumm und dreckig‘) eine fatale Rolle spielen. Der Rassismus ist hier ein Thema ganz allgemein. Weiterer Sprengstoff kommt hier aus einer anderen Ecke: Omar ist schwul und sein Geliebter Johnny (D.D.L) ist ein Weißer ehemaliger Faschist, der durch seine Liebe zu Omar friedliebender wird – es sei denn seine ehemaligen Kumpels demolieren seinen Waschsalon. Ein zusätzlicher Aspekt ist der Familienclan (Omar/Nasser/Salim). Sie helfen sich zwar finanziell aus der Patsche, aber reden auch über alles mit. Nassers Tochter Tanja soll Omar heiraten, verliebt sich aber in Johnny. Der verheiratete Nasser hat eine englische Geliebte Rachel (Shirley Anne Field), ein ganz scharfes Schnittchen, dem es aber dämmert und die das Verhältnis beendet. Vorher vergleicht sie noch ihre Situation als Geliebte mit Omars Verhältnis zu Johnny. Prall gefüllt mit Emotionen entsteht ein differenziertes und teils gewagtes Bild der britischen Gesellschaft mit halb offenem Ende. Einsame Klasse!
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So, 04.03.2018
Kino | Blutige Hochzeit
Mord als Befreiung3 Sterne
Ein solide gemachter Krimi des Altmeisters Chabrol. Wenn man sagt, er habe wieder auf die bürgerliche Gesellschaft mit Satire reagiert, kann man das nicht gleich nachvollziehen. Hier sehen sich zwei nicht miteinander verheiratete Liebende Lucienne und Pierre in ihrem Glück beeinträchtigt und beseitigen den und die, die ihnen dabei im Wege stehen. Er (Michel Piccoli) hat eine leidende Frau, die am Leben jegliche Freude verloren hat, sie (Chabrols Ehefrau Stéphane Audran) ist mit dem Bürgermeister liiert, der sie vernachlässigt und nur Politik und Mehrung seines Reichtums im Sinn hat. So oder so ähnlich könnte sich die beiden Mord zugetragen haben. In echter Chabrol-Manier gibt es im Plot diverse ernüchternde Überraschungen. Beim Mord an Pierres Ehefrau Clotilde (Clotilde Joano), die der Audran verteufelt ähnlich sieht, muss man schon genau aufpassen und hinhören, wenn man ihn überhaupt mitbekommen will. Bei Luciennes Ehemann Paul (Claude Pièplu) haut Pierre schon eher mal kräftig zu. Bemerkenswert an diesem Mittelstandkrimi ist die sexuelle Anziehungskraft der beiden Liebenden. Selten wurde das Jucken des Geschlechts prickelnder zelebriert wie hier von Piccoli und Audran. Durch den Brief von Luciennes Tochter an die Polizei kommt die Aufklärung des Falles in Gang, wobei ihr Motiv höchst fragwürdig ist. Zuvor wurden wir überrascht, als sich das Trio im Schilf traf und Paul völlig anders als erwartet reagiert hat: verständnisvoll und ermunternd. Überraschend auch das Geständnis der beiden und ihr Unverständnis auf die Frage des Kommissars, warum sie nicht einfach weggegangen sind. Soll das etwa die heimatbezogene Ortsansässigkeit der bürgerlichen Gesellschaft betonen? Eine echte Hochzeit war es höchstens im übertragenen Sinn und nur eine der beiden Befreihungsszenen war blutig. Die schauspielerische Leistung macht den Film allerdings interessant. Das ernüchternde Ende reicht nur zu einem ‘Na ja!‘
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Mo, 26.02.2018
Kino | Heute bin ich Samba
Samba für Frankreich2 Sterne
Diese Komödie von Toledano und Nakache ist ein Nachzieher von den ‘Ziemlich besten Freunden‘. Und der sympathische Omar Sy spielt wieder die Hauptrolle. Hier ist er als ‘Samba‘ unterwegs, einem seit Jahren in Frankreich lebenden Migranten, der keine Papiere hat und dem folglich die Abschiebung droht. Er will als Koch arbeiten. Alice (Charlotte Gainsbourg) arbeitet vorübergehend als Ehrenamtliche bei der Flüchtlingshilfe. Sie ist auf der Suche nach einem Job. Alice berät Samba zunächst, wobei sie alles falsch macht, was falsch zu machen geht. Ihre Kollegin Manu (Izïa Higelin) weist sie ein, begeht aber die gleichen Fehler, denn die Migranten sind ja schließlich stramme Jungs. Erst berät Alice Samba, dann landen sie ratz-fatz im Bett. Vorhersehbar für Blinde. Nach ein paar Problemchen sind alle im 7. Himmel. Dabei hätte diese Schmonzette durchaus realistische und bisweilen sogar liebenswerte Ansätze für die Migranten-Problematik. Doch da der Fokus auf Alice und Samba liegt und man von Anfang an weiß, was die vorhaben, wird es zusehends langweilig. Sambas Onkel bürgt noch etwas für Ernsthaftigkeit und Marcelle (Hélène Vincent), eine Kollegin von Alice für kurzweilige Komik, aber mit dem überzuckerten, wie aus der Wundertüte gezogenen Gesamt-Happy End: Samba ist wieder Koch, Alice hat einen tollen Job, fragt man sich: wollen die zwei Regisseure den Zuschauer verarschen, ein Migrantenmärchen loswerden oder potentialen Einwanderers Mut machen. Alles Gründe den Film nicht unbedingt toll zu finden.

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Di, 09.07.2024 von frge

TV | Rentnercops
Gut gemacht5 Sterne

Gut gemacht. Die Alten Serien sind noch besser als die neueren. Gute Schauspieler.

Sa, 08.06.2024 von rüdiger.baehrens

TV | Ein starkes Team
Ein Leben nach dem Tod0 Sterne

Toll, daß in der Liste der Darsteller auch Maja Maranow 2024 aufgeführt wird, die ja 2016 leider ... mehr

Mi, 14.02.2024 von amd2064

TV | Lost In Translation
Lost in Translation5 Sterne

Schöner Film ! Regt zum nachdenken an ! Sind sicher einige in gleicher Lage

So, 06.08.2023 von WoWie

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Lausitz von oben0 Sterne

Wer sich für die Lausitz von oben im wahrsten Sinne des Wortes interessiert, findet hier absolut ...

Di, 31.01.2023 von DanielAK

TV | Law & Order: Special Victims Unit
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