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Do, 12.03.2009
TV | Die Ritter der Kokosnuss
Besser geht's nimmer4 Sterne
Über dreißig Jahre und kein bisschen langweilig. Es ist wohl das Ultimativste was je mit geistreicher Komik und herzerfrischendem Humor geschaffen worden ist. Dabei beeindruckt der Einfallsreichtum, der jedes Tabu vom Tisch wischt, ebenso wie die grenzüberschreitenden Zeitsprünge. Auch die deutsche Synchronisation ist gut gelungen. Es wird nicht nur übersetzt sondern ein Pendant aus dem deutschen Sprachgebrauch verwendet. Besonders die Beschimpfungen durch die französischen Burgherren provozieren schenkelklopfendes Gewieher. Der Film wurde zu Recht wegweisend für viele spätere Nachahmer, die das Original aber nie erreichten. So sind „die Ritter“ immer noch zeitlose Spitzenklasse. Wer die nicht mag, ist selber schuld.
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Mi, 11.03.2009
TV | Der Liebhaber
Ewige Liebe ?4 Sterne
Wenn man mal von den wunderschönen, sehr erotischen Liebesszenen absieht, die sehr realistisch und mit langen Einstellungen gefilmt wurden, bei denen Regisseur Annaud die junge Jane March gekonnt einsetzt, entdeckt man ein koloniales Familiendrama, in dem Wohlstand und Rassismus, Drogen und Prostitution eine wichtige Rolle spielen. So zerfällt der Film in zwei Teile, die eng miteinander verbunden sind. In dem einen wird das Auseinanderfallen einer Familie geschildert, in dem anderen der Niedergang einer Liebesbeziehung mit all den damit verbundenen Gefühlen im Auf und Ab, in der Vergänglichkeit und in der Permanenz. Der begleitende Kommentar aus dem Off verbürgt die Werktreue zum autobiographischen Roman von Marguerite Duras, der als Vorlage diente und erhöht außerdem die literarische Qualität. Schön und gut.
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Mo, 09.03.2009
TV | Verdammt in alle Ewigkeit
Der menschliche Zoo3 Sterne
Der deutsche Titel klingt etwas negativer als das Original „Von hier bis zur Ewigkeit“. Es geht nicht so sehr ums Militär, sondern um allgemein menschliche Probleme in diesem oscarprämierten Klassiker: um Kadavergehorsam und Zivilcourage, um Niedertracht und Genugtuung, um Beförderung oder Karriereknick, unerlaubte Liebe und unerfüllbare Zukunftsträume; auch Freundschaft spielt eine zentrale Rolle. Und in diesem menschlichen Zoo wird auch gestorben. Etwas dialoglastig über weite Strecken, kommt erst am Ende etwas mehr Action auf als die Japaner Pearl Harbour überfallen und für alle Beteiligte Lösungen herbeiführen, die eigentlich so keiner gewollt hat. Die Aufnahmen sind oft etwas dunkel und so kann man Hollywoods erste Garde –mitunter nur undeutlich ausmachen.
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So, 08.03.2009
TV | Leben nach dem Tod in Bangkok
Nur eine Möglichkeit3 Sterne
Den Grund für den Selbstmordversuch am Anfang erfahren wir nicht. Nur dass es schief geht. Doch es gibt andere Tote. Wie sich zwei einsame Seelen treffen, von denen der eine ein Ordnungsfreak und Reinlichkeitsfanatiker mit Putzneurose ist, die andere eine junge Nachwuchsnutte, die in einem völlig versifften Haus wohnt, wird in wunderschönen, überlangen Einstellungen erzählt. Es wird mit Rückblenden und Wiederholungen gearbeitet und auch einige’ magic scenes’ erfreuen das Auge. Es ist halt nur eine Idee vom Leben nach dem Tod, in dem alles möglich, aber nicht unbedingt besser ist. Und langweilig wird es keinesfalls.
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Sa, 07.03.2009
TV | Sabah
Araber in Kanada2 Sterne
Einer der vielen interkulturellen Liebesfilme, die äußerst vorhersehbar mit der Hochzeit enden. Hier: eine vierzigjährige Araberin verliebt sich in tischlernden Kanadier. Die meisten in dieser Gattung setzen auf die Spaßkarte als Trumpf mit Jubel, Trubel Heiterkeit. Dieser nicht. Eher eine stiller, ernster aber detailgenauer Film, der die Herrschaft der Männer beschreibt, die dem Happyend im Wege stehen. Wenigstens so lange, bis sie kapitulieren und der Hochzeit zustimmen. Manchmal etwas hölzern aber bemüht.
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Fr, 06.03.2009
TV | Der Mann, der Liberty Valance erschoss
Der Anwalt und der Cowboy mit Herz5 Sterne
Es ist nicht nur die ungewöhnliche Erzählweise – Rückblende als eigentliche Handlung - und nicht das Staraufgebot aus der Glanzzeit Hollywoods, (Wayne, Stewart, Miles und Lee Marvin) was diesen Western so wertvoll macht. Auch die überraschende Beantwortung der Frage, die der Titel stellt, trägt mit dazu bei. Aber vor allem besitzt dieser Film noch eine anrührende, menschliche Komponente, die weit über die eines Western hinausgeht. Man bekommt ein Gefühl für das Vergehen von Zeit, von Rückschau und Einsichten. Gleichzeitig wird die Frage erörtert, ob Faustrecht mit dem Revolver oder das Gesetz letztendlich das Sagen haben. Es ist sogar Platz für Anflüge von Antirassismus. Dabei wird mit leisem Humor die Mythen- und Legendenbildung ironisiert. Und man gewinnt einen Einblick in die demokratischen Anfänge der USA. Obwohl es schon fast fünfzig Jahre her ist, dass John Ford diesen Film gedreht hat, er gehört zu den besten Western aller Zeiten.
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Fr, 06.03.2009
TV | Der Konformist
Ein italienischer Wendehals4 Sterne
Es ist Bertoluccis Auseinandersetzung mit dem italienischen Faschismus. Erzählt wird die Geschichte eines Mannes, den man in der deutschen Wiedervereinigungs-Problematik einen ’Wendehals’ nennen würde. Die sehr komplexe Erzählweise beeindruckt ebenso wie die teils ungewöhnlichen Kameraeinstellungen (Monumentalbauten à la Albert Speer). Mit drei tollen Schauspielern (Jean-Louis Trintignant, Dominique Sanda und vor allem Stefania Sandrelli) betont er besonders das rücksichtslose Überschreiten gesellschaftlicher Grenzen: es gibt Kreuz und Querverbindungen bei zwei Ehepaaren. Außerdem erhöht er die Story durch die gesungene Internationale und durch das Höhlengleichnis von Plato. Einer der besten Bertolucci-Filme, weil er ein politisches Phänomen anhand menschlicher Beziehungen beleuchtet, mit Erotik würzt und alles (sic!) auf ein fades Ende hinauslaufen lässt, wobei er sogar eine gewisse Spannung beibehalten kann.
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Do, 05.03.2009
TV | Der geköpfte Hahn
Hahnenkopf als Glücksbringer2 Sterne
Es ist der Versuch der Siebenbürger Sachsen (Rumänien) die Zeit der nationalsozialistischen Okkupation aufzuarbeiten. Hierbei setzt man bevorzugt auf individuelle Erfahrung einzelner Pennäler. Dies kann für manchen durchaus anschaulich sein, bleibt aber größtenteils wegen schlichter Theatralik an der Oberfläche. Durch die Betonung der erwachenden Sexualität der Jugendlichen – vor allem der weiblichen - wird der Ernst des Themas etwas überzuckert. Der Rahmen, der auch das Thema stellt, kann ein wenig Interesse wecken, wird aber wie der skurrile Fährmann folkloristisch verbraten.
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Mi, 04.03.2009
TV | Postman Blues
Jagd nach dem abgeschnittenen Finger2 Sterne
Es ist nicht die Langsamkeit der Bilder sondern die Eintönigkeit der Handlung. Es droht die Gefahr einzuschlafen, denn auch endlose Verfolgungsjagden ermüden auf die Dauer. Die unterschwellig verdeckte Komik erschließt sich uns nicht unbedingt und die blutigen Aspekte schrecken weder ab noch erwecken sie ein Horrorgefühl. Nur wer tapfer durchhält, erlebt auch noch den Schluss dieser Groteske, mit Auferstehung und makabrem Happy End. Etwas ratlos im unübersichtlichen Chaos drängt sich am Ende schon die Frage auf „Was soll’s?“ Für manche ist Sabu Kult, für andere Zeitverschwendung. Ich neige eher zu Letzterem.
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Di, 03.03.2009
TV | Brassed Off - Mit Pauken und Trompeten
Blechmusik gegen die Bosse4 Sterne
Eine der bewegendsten working-class comedies. Ihr Reiz liegt in der Tatsache, dass sie vor einem ersten Hintergrund spielt: Zechenschließung. Und die Kumpels spielen in einer Blaskapelle der Grube und wollen den großen Landeswettbewerb gewinnen. Natürlich sorgt auch eine Lovestory für zusätzliche Spannung. Die Liebenden (Ewan McGregor und Tara Fitzgerald)gehören nämlich den beiden verfeindeten Teilen des bipolaren Weltbildes der Arbeiter an: „wir da unten, die da oben“. Beim nächtlichen Ständchen für den erkrankten Dirigenten Pete Postlethwaite kann man schon mal zum Taschentuch greifen. Die Musikbeispiele gipfeln natürlich in Englands heimlicher Nationalhymne von Edward Elgar „Pomp and Circumstance“ Und wenn dann am Ende der Dirigent mit der abschließenden Rede noch eine Überraschung parat hat, freut man sich mit den Akteuren und kann das Taschentuch getrost wieder weglegen.

Neueste Bewertungen

Fr, 24.05.2024 von rüdiger.baehrens

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Furzfilmchen0 Sterne

Etwas für Leute mit sehr kurzer Aufmerksamkeitsspanne.

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Lost in Translation5 Sterne

Schöner Film ! Regt zum nachdenken an ! Sind sicher einige in gleicher Lage

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