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Di, 16.05.2017
Kino | Lacombe Lucien OmU
Aus Liebe zu Frankreich4 Sterne
Ein typischer Louis Malle Film. Er setzt sich ganz unspektakulär mit der NS Zeit in Frankreich auseinander. Es ist ein tragisch menschliches Drama, das seine Größe aus Andeutungen und Hinweisen bezieht. Ganz subtil wird anschaulich deutlich, wie ein zielloser, Halt suchender Bauernjunge (Titel) in die Arme der Nazis getrieben wird. Als ungebetener Gast und inzwischen Vertreter der örtlichen Gestapo nistet sich Lucien (Pierre Blaise) bei dem jüdischen Schneider Horn (Holger Löwenadler) ein und verliebt sich in dessen Tochter France (Aurore Clément). Ihr Name hat Symbolcharakter. Er ist quasi die Besatzungsmacht von Frankreich. Am Rande bekommen wir ähnlich wie Lucien mit, dass gefoltert wird und wie die Nazis die einheimische Bevölkerung beklauen. Es sind aber nicht nur die Deutschen, die hier die ‘Schweine‘ vom Dienst sind, es sind französische Kollaborateure. Lucien wird zum Verräter. Im Hause Horn entwickelt sich ein Drama: der Vater und die Großmutter Bella (Therese Giehse) lehnen Lucien strikt ab, France arrangiert sich mit ihm und nutzt die Vorteile, die Lucien bietet (z.B. keine Mieterhöhung). Fein nuanciert werden kulturelle Unterschiede deutlich: France spielt die Mondscheinsonate, Lucien hingegen setzt sich mit seinem breiten Hintern auf die Tastatur. Wenn er Champagner anbietet, schüttet die Oma ihn weg. Sie redet nicht mit ihm. Als er sich mit ‘Gute Nacht‘ verabschiedet, antwortet sie mit ‘Bon soir‘. In seinem Dorf darf er sich nicht mehr blicken lassen, sagt seine Mutter. Sie hatte einen kleinen schwarzen Sarg zugeschickt bekommen. (die Resistance kennt die Kollaborateure!). Vater Horn beschimpft seine Tochter als ‘Hure‘ und geht smart gekleidet ins örtliche NS Hauptquartier. Er verarscht die Nazis – ein Himmelfahrtskommando. Lucien schläft mit France in der Folterkammer. Sie scheint sich zu opfern. Als France und Bella abgeführt werden sollen, hilft Lucien ihnen und flieht mit ihnen aufs Land. Ein kurzes Idyll. Der Abspann klärt uns mit kühler Distanz über Luciens zukünftiges Schicksal auf. Hinter France und Bella bleibt ein Fragezeichen. Die vielen kleinen Details ergeben ein eindrucksvolles Zeitbild und gewähren einen Einblick in Frankreichs Vergangenheit, in der es sich nicht mit Ruhm bekleckert hatte. Wichtig!
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Mo, 15.05.2017
TV | Erik, der Wikinger
Monty Pythons für Arme2 Sterne
Das ist nicht der ganz große Wurf von Komiker Terry Jones aus der Monty Pythons Truppe. Viele der alten Recken wirken hier zwar mit, aber das Drehbuch gestattet nur einige nette Gags und Wortspiele. Das Meiste ist ein Konglomerat aus Altbekanntem wie Erics Suche von Atlantis mit Erdbeben, Überschwemmung und Untergang (Versinken!). Manches erinnert an die Irrfahrten des Odysseus. Nur einige kleine Szenen zwischendurch lassen Reminiszenzen an die Komikertruppe wachwerden. Viel Klamauk und fliegende Schiffe, Drachenkampf und Tarnkappe, viele altbekannte Begriffe wie ‘His Master’s Voice‘. Manche Bilder erinnern an den ‘Fliegenden Zirkus‘. Dann zitiert sich Terry Jones selbst. Die deutsche Synchro ist bemüht mit textlichen Angleichungen wie ‘Wo kein Blasen, da kein Tuten‘ oder mit der Unfähigkeit der Asiaten ein ‘R‘ zu sprechen. Dass die Götter Kinder sind ist nur eine der harmloseren Überraschungen, ebenso wie das oft wiederholte ’Frühstücken‘ für das beliebte Rein-Raus Spielchen. Sie schreiben Wikinger mit ‘F‘ und reden vom ‘Fliegenden Holländer‘. Tim Robbins in der Titelrolle kann man ebenso ertragen wie seine Angebetete Prinzessin Aud (Imogen Stubbs). Doch zum Brüllen ist das nicht. Der leise Humor geht unter durch das laute Buhei und manche verbalen Äußerungen verflüchtigen sich so schnell, ohne dass man sie versteht. Ein jeglicher Vergleich verbietet sich von selbst.
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Do, 11.05.2017
TV | Die Hoffnungslosen
Absurdes Theater2 Sterne
Der Film ist wie eine Endlosschleife, wobei Anfang und Ende willkürlich gewählt sind. Ein Gefangenenlager in der Puszta zur Zeit der k. und k. Monarchie. Die Figuren kommen aus dem Nichts und verschwinden auch dahin. Miklos Jancso hat ein puristisches (streng in s/w gehalten), minimalistisches, (kein Ambiente) und abstraktes Konstrukt gemacht. Bereits der Deal zwischen Häftling und Wärter sagt alles ‘Finde einen Mitgefangenen, der mehr Morde begangen hat als du Janosz und du bist frei‘. Auch die Dialoge passen sich dem Gesamtbild an und beschränken sich meistens auf ‘Komm!‘, ‘Geh!‘, ‘Stell dich!‘ und ‘Hinsetzen!‘. Die auch jeder Hund versteht. Es wird viel marschiert, ominös ermittelt und die Musi spielt dazu. Viel wird in einem Hof umhergegangen und umhergestanden. Frauen bringen Verpflegung und fliehen… Ein sadistisches Highlight ist der tödlich endende Spießrutenlauf einer nackten Blondine, (der aber schon von Joseph II., dem Sohn Maria Theresias verboten worden war). Der Schlusspunkt – und jetzt merkt man auch die Intention hinter dem Ganzen – ist nach feschen Reiterspielkämpfen der Rebellen mit Peitschen ein Loblied auf den ungarischen Freiheitshelden Kossuth. Doch gleich geht es nochmals zurück zum surrealen Konstrukt: Begnadigung und Gefangennahme liegen ganz dicht bei einander. Arthouse Fans werden mit der Zunge schnalzen, die Übrigen vergeblich versuchen das Gähnen zu unterdrücken. Hoffnungslos eben.
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Do, 11.05.2017
TV | No!
Nein zu Pinochet4 Sterne
Es ist mehr als nur eine Dokumentation des Referendums in Chile von 1988 und auch das Ende sieht keinen klaren Sieger, auch wenn General Pinochet Hände schüttelt und Orden verleiht. Der Film will nur ein begleitender Kommentar sein, um eine Diktatur abzuwenden. Das zeitlose Thema ist die Macht der Medien und die Manipulation der Bevölkerung. Da trifft es die Nähe zu ‘Wag the Dog‘ schon eher. In einer Zeit mit Trump als Präsident und den Fake News allenthalben bleibt es ein wichtiger Film. Es ist ein TV Krieg zwischen der No-Champagne (ein bunter Regenbogen aus Pinochet Gegnern) und der Si-Champagne (staatlich gelenkte Aktivität) um eine Volksabstimmung. Jede Seite erhält 15 Minuten Sendezeit. Die Diktatur gibt sich liberal, weil sie siegessicher ist. Meinungsverschiedenheiten innerhalb der No-Leute und der Austausch der wichtigsten Argumente könnten fast überall hin passen. ‘Ja Sagen‘ zum Beibehalten des Wohlstandes mit Hinweis auf die wirtschaftlichen Erfolge der Diktatur. So haben bei uns schon kurz nach 1933 die Nazis gepunktet. Aber die Regierung ist nicht ganz untätig: es läuft eine diffamierende Schmutzchampagne mit den üblichen Stigmata ‘Die No-Leute sind Homosexuelle und Kommunisten.‘ Man wird beobachtet oder durch Telefonterror eingeschüchtert. Und um es anschaulicher zu machen, steht der Werbefachmann René (Gael Garcia Bernal, der einzige Profi im Ensemble) als geschiedener Vater mit Sohn im Mittelpunkt des Films. Internationale Stars wie Steve Reeves; Jane Fonda oder Richard Dreyfuss sind zu sehen und wie eine Demo der No-Leute von der Polizei platt gemacht wird. Die Zuschauer in Chile und überhaupt müssen selber entscheiden, was Sache ist. Darauf kommt es Regisseur Pablo-Jackie-Larrain wohl an. Auch dass die No-Champagne erfolgreich war, spielt für den Fortgang der Ereignisse in Chile letztendlich kaum eine Rolle. Nur das Motto der No–Champagne bleibt ‘Chile, die Freude erwartet uns!‘
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Di, 09.05.2017
TV | Cowboys & Aliens
C & A4 Sterne
Endlich mal eine neue Idee: hier trifft Mars Attack auf Westernhelden. Klar, dass es dabei in Richtung Fantasy gehen muss und nicht nur wegen Harrison Ford kommt gegen Ende ein Indiana-Jones Gefühl auf. Der Held ist allerdings Jake (Daniel Craig der mehr als nur 007 kann). Er trägt eine blinkende Kralle am Handgelenk, die er als entscheidende Waffe im Kampf gegen die Außerirdischen einsetzt, die er damit wie Ungeziefer killt. Mit Lasso ähnlichen Riesenschlingen ziehen die Aliens die Erdbewohner an Bord ihres Raumschiffs. Diese gelungene Mischung aus Western und Sci Fi bietet spannende Unterhaltung mit vielen tollen Stunts und packenden Animationen. Sogar die Lösung am Ende ist durchaus akzeptabel, wenn das Raumschiff zum Rückflug startet und… Einige nette Einfälle dienen der Erheiterung des Publikums wie die kleinen Feen, die wir u.a. aus Peter Pan kennen. Bemerkenswert ist hier auch die Zusammenarbeit von Indianern und Weißen. Das klappt nach den üblichen Meinungsverschiedenheiten hervorragend. Beide Gruppen, die sogar noch von Jakes früheren Spießgesellen unterstützt werden, ergänzen sich und so gibt es im Finale zwei unterschiedliche Schauplätze: die offene Feldschlacht und Jakes Suche nach den Geiseln der Aliens im Inneren eines Felsmassivs, in dem das Raumschiff feststeckt. Zwischen den Parteien inklusive Wiedergeburt agiert Ella (Olivia Wilde), die Jake hilft und statt für das Happy End am Leben zu bleiben, sich für die Bleichgesichter opfert. Und der an sich auf Psychopathen gebürstete Paul Dano vollzieht hier eine bemerkenswerte Wandlung vom nichtsnutzigen Muttersöhnchen zum netten Sohn von Harrison Ford. Und nach guter alter Westernmanier reitet Jake davon, nachdem er die Bewohner befreit und seine eigene Freundin sicher im Jenseits weiß. Da ist dem Multitalent Jon Favreau ein guter Coup gelungen und ein für fast alle glückliches Ende mit Schmackes statt Schmalz.
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Mo, 08.05.2017
TV | The Salvation - Spur der Vergeltung
Erlösung, Rettung, Heil?!4 Sterne
Dieser Neowestern hat alle Qualitäten der guten alten Klassiker von Sergio Leone oder Fred Zinnemann. Eine ausgezeichnet Kameraarbeit setzt die Handlung in wunderbare Bilder um (z.B. die Durchschüsse durch eine Bretterwand mit Sonnenscheineffekt). Dabei folgt die Handlung eigentlich dem üblichen Rachemuster. Der dänische Einwanderer Jon (Mads Mikkelsen) verliert seine Familie durch Strauchdiebe, die für den Oberbösewicht Delarue (Jeffrey Dean Morgan) arbeiten. Ein Rachefeldzug beginnt. Was die Brutalität angeht kann es dieser Western durchaus mit den Vorbildern aus der Italo-Ecke aufnehmen. Die Dialoge zeigen Niveau und enthalten bisweilen sogar etwas Zynismus. Und die Promiriege der Darsteller kann sich sehen lassen. Da gibt es den opportunistischen Bürgermeister Keane (Jonathan Price) der ebenso für Delarue arbeitet wie der Korse (hier eher unbedeutend Eric Cantona). Das bittere Ende von Jons Bruder Peter (Mikael-Beck-Persbrandt) verstärkt noch das Bild von Delarue, genau wie die Behandlung von Madelaine (Eva-dieTräumer-Green), seiner ‘Prinzessin‘ – wie Delarue sie nennt. Die Spannung bleibt hoch. Am Ende ist alles bereitet und man kann Jons Racheorgie mit Genugtuung anschauen. Ehe Jon und Madeleine davonreiten, zieht sich die Kamera diskret zurück und wirft einen letzten Blick auf eine Ölpumpe: die Zukunft der Gegend. Und der Titel? Bleibt unverständlich. Hier wird keiner erlöst, gerettet oder findet sein Heil. Aber sonst ist der Film ganz große Klasse. Dabei hat Regisseur Kristian Levring bis dato erst eine Handvoll Filme gemacht.
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Mo, 08.05.2017
TV | Snowpiercer
Der Schneestecher3 Sterne
Eine Comic Verfilmung, die jede Menge pralle Action bietet, aber auch Raum bietet für menschliche Momente. Hinzu kommt ein intellektuelles Konstrukt, das an Orwells 1984 erinnert. Reduziert auf einen Zug – denn die übrige Welt ist in Eis und Schnee erstarrt - werden die Überlebenden in Klassen eingeteilt und durch die Welt gekarrt. Die Zugspitze beherbergt den Führer Wilford (Ed Harris), es folgt die erste Klasse mit allen Annehmlichkeiten der High Society und am Ende des Zuges vegetieren die Massen in Armut und Elend. Es kommt zur Revolte der Underdogs unter Curtis (Chris Evans) und dem alten Gilliam (John Hurt). Mit von der Partie ist noch in der Spitze Edgar (Jamie Bell). Der ‘tanzt‘ hier nur nicht sehr lange. Die Aufständischen kämpfen sich unter erheblichen Opfern bis an die Zugspitze vor. Es kommt zu überraschenden Erschießungen. In einem Schulwagon werden die Kids auf die Verehrung des großen Wilford gedrillt. Ministerin Mason (großartig Tilda Swinton mit Glasbrille vom Boden einer Colaflasche und eingesetztem Fressbrett) tut alles erdenkliche, um die offizielle Ideologie zu verkaufen. Erst als sie in einen Gewehrlauf blickt ändert sie ihre Meinung, was ihr allerdings wenig hilft. Sie ist eben eine Opportunistin. Das abschließende Rededuell zwischen Curtis und Wilford enthält philosophische Aspekte, berührt das Problem der Übervölkerung und klärt, warum Gilliam ein Loser ist/war. Schließlich wird der Titel noch verdeutlicht: Der Eiszug ‘pierced‘ eine Schneewand um uns am Ende zu verdeutlichen, dass alles gut wird: Eisbären im Schnee. Spannend – entspannend – und keineswegs niveaulos.
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Sa, 06.05.2017
TV | Wargames
Kriegsspiele4 Sterne
Der Film von John Badham war 1983 eine schockierende Vision, die das Publikum an den Rand einer Massenhysterie brachte. In einer Zeit, als sich Ost und West atomar hochgerüstet belauernd gegenüberstanden und in der Lage waren die gesamte Erde mehrfach in die Luft zu sprengen. (Nuklearer Overkill!) Ein gängiger Spruch aus dieser Zeit war ‘Wer zuerst schießt, stirbt als zweiter‘. Hier gelingt es aus Zufall dem Nerd David (Matthew Broderick), der nur neue Spiele testen wollte, ins amerikanischen Atomwaffenarsenal WOPR zu gelangen. Die Abhängigkeit von den Rechnern des Systems verdeutlicht, wie hilflos der Mensch im Grunde ist. Dieses totale Ausgeliefertsein wird als spannende Unterhaltung dargeboten. Auch wenn man schon von James Bond weiß, wie die Erde gerettet werden kann. Dass ein Atomkrieg vermieden wird, ist klar, ebenso wie die Erkenntnis, dass der erste gewinnversprechende Zug in diesem Spiel der ist, es erst gar nicht zu spielen. Die militärischen Führer erscheinen als einfältige Haudrauf-Strategen. Auch die seitdem immer wieder aktuelle Frage, ob Computer lernfähig sind, wird hier anhand des Spiels Tic-Tac-Toe oder OXO erklärt. Wenn kein Spieler einen Fehler macht, gibt es immer ein Unentschieden, nie einen Sieger. Um den Film nicht zu wissenschaftlich erscheinen zu lassen, steht David noch seine Freundin Jennifer (Ally Sheedy) zur Seite und zwecks der Aufklärung kommt der Spezialist für künstliche Intelligenz Dr. Falken (John Wood) ins Spiel. Ein zeitlos aktuelles Drama, das den Abgrund, an dem die Menschheit stand / steht ins Bewusstsein rückt.
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Do, 04.05.2017
TV | Straw Dogs - Wer Gewalt sät
Wer Gewalt säht, wird Sturm ernten3 Sterne
Das ist Sam Peckinpahs Original von 1971. Der Vergleich zum Remake von Rod Lurie von 2009 drängt sich auf. Inhaltlich liegen beide Fassungen sehr dicht bei einander. Sie nähern sich der zentralen Vergewaltigung auf unterschiedliche Art und Weise. Wo Peckinpah dezente Anspielungen macht, drückt uns Lurie platte Gewaltszenen auf Auge. Das Set ist in Schottland mit Atmo und Dörflern authentischer als in Amerikas glatter Streamline Gesellschaft. Dabei sind beide Filme beinahe gleichwertig, was die Spannung angeht. Dustin Hoffman (David) als Mathematiker und Susan George (Amy) als provokante Dorfschöne, die sich langweilt, sind die berühmten Gegensätze, die sich ja bekanntlich anziehen.. Beide reden nicht über das, was sich da in Davids Haus ereignet hatte, während ihn die Jungs im Hochmoor zur Rebhuhn Jagd aussetzen. Sie hatte ihnen schon mal gezeigt was sie so hat, wenn sie keinen Pulli trägt. Die geniale äußerst spannende Abwehrschlacht, die David den Brüdern hier liefert, wirkt umso mehr, weil sie so unerwartet kommt und so erfolgreich ist. Bemerkenswert ist auch, dass hier Amy nicht das arme Opfer ist, sondern die Frau von der Fakultät ‘Nicht doch – doch doch‘ und es wird klar, dass die Ehe von David und Amy längst dem Ende zustrebt. Zwischendurch pendelt sie so zwischen Lust auf Sex und Unverständnis hin und her. Gegenseitige Vorwürfe häufen sich. Als Nebenhandlung dient der etwas zurückgebliebene Henry (David Warner), den David angefahren hatte und in seinem Haus vor der Meute schützt. Der Film hat ein erstaunliches Ende. Ein Dialog zwischen David und Henry im Auto: Henry: ‘Ich weiß nicht, wie ich nach Hause kommen soll?‘ David: ‘Das macht nichts. Ich auch nicht. - ‘ Food For Thought…- Das Remake endet, wie wir es von den Vorabendserien her gewohnt sind. Die Hütte brennt, die Bösen sind tot und alle haben sich wieder lieb.
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Mi, 03.05.2017
TV | So wie wir waren
Cherie Bitter4 Sterne
Komplizierte Liebesgeschichte ohne Happy End. Die beiden kennen sich seit der Uni. Hubbell Gardiner (Robert Redford) der aus gutem Hause stammende Frauenschwarm und die sozialistische Pazifistin Katie Morosky (Barbra Streisand). Anhand der gemeinsamen Lebensläufe schildert Sydney Pollack die Zeit um den 2. Weltkrieg in den USA. Da gibt es genügend Diskussionsstoff, der heute etwas antiquiert wirkt. Sollte man über den Pazifismus Witze reißen? Ist Politik überhaupt nur etwas Ernstes? Sie lieben sich und streiten sich, schlafen mit einander und trennen sich wieder. Vergleichbar mit den 68ern bei uns, findet das im Amerika zwanzig Jahre früher statt. Dabei spielt die politische Hexenjagd der McCarthy Ära eine nicht ganz unwichtige Rolle. Außer dem historischen Hintergrund ist aber auch die Darstellung der Beziehung zwischen Hubbell und Katie wichtig. Die beiden können Pausen füllen. Wenn zum Glen Miller Sound fast nichts im Bett passiert, weil er sturzbesoffen ist und sie sich doch näherkommen, ist das schon gekonnt gemacht, sehr intim. Keine akrobatische Turneinlage sondern gefühlte Emotionen. Unsichtbar aber spürbar. Da flirrt es zwischen ihnen. Und doch können sie nicht miteinander leben. Der Liebeskummer zerreißt Katie schier. Ihr Telefonat unter Tränen ist schauspielerische Supersahne. Sie hat nicht den richtigen Stil, hat zu wenig Geduld. Ihre Wege trennen sich. Nach Jahren ein zufälliges Zusammentreffen. Zwei Fremde begegnen sich, die sich früher einmal sehr gut kannten. Da war alles viel unkomplizierter und schöner. Keiner hat sich verändert. Ein Zeitbild, in dem der Geist mit den Emotionen im Clinch liegt.

Neueste Bewertungen

Di, 09.07.2024 von frge

TV | Rentnercops
Gut gemacht5 Sterne

Gut gemacht. Die Alten Serien sind noch besser als die neueren. Gute Schauspieler.

Sa, 08.06.2024 von rüdiger.baehrens

TV | Ein starkes Team
Ein Leben nach dem Tod0 Sterne

Toll, daß in der Liste der Darsteller auch Maja Maranow 2024 aufgeführt wird, die ja 2016 leider ... mehr

Mi, 14.02.2024 von amd2064

TV | Lost In Translation
Lost in Translation5 Sterne

Schöner Film ! Regt zum nachdenken an ! Sind sicher einige in gleicher Lage

So, 06.08.2023 von WoWie

TV | Die Lausitz von oben
Lausitz von oben0 Sterne

Wer sich für die Lausitz von oben im wahrsten Sinne des Wortes interessiert, findet hier absolut ...

Di, 31.01.2023 von DanielAK

TV | Law & Order: Special Victims Unit
Tolle Geschichten, grossartige Schauspieler5 Sterne

Die Geschichten sind toll erzählt, berührend, glaubhaft, spannend, emotional. Die Schauspieler ... mehr

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